Ebersberg:Blöder Sack

CSU/FDP-Fraktion im Kreistag fordert neues Entsorgungssystem

In vielen Gemeinden ist es ein ungeliebtes Ritual: Einmal im Monat müssen die gelben Säcke mit dem in vier Wochen angesammelten Verpackungsmüll an den Straßenrand gewuchtet werden. Wenn es nach der größten Fraktion im Kreistag geht, soll das bald der Vergangenheit angehören. CSU und FDP haben beantragt, den bestehenden Vertrag mit der Firma Duales System Deutschland (DSD) zu kündigen.

"In fast allen Gemeinden und Städten des Landkreises gibt es Probleme und großen Unmut mit dem System der Sammlung von Verpackungsabfällen", begründen Martin Lechner, Alexander Müller und Martin Wagner von der CSU/FDP-Fraktion ihren Antrag. Sie kritisieren, dass es Aufgabe der "Beauftragten der Verpackungsindustrie" sei, die Abfälle einzusammeln, stattdessen geschehe dies "auf dem Rücken der Kommunen bzw. unserer Bürger". Daher soll der Landkreis nun zunächst eine Anhörung mit Vertretern von DSD und dem Bundesumweltministerium, den Bürgermeistern und dem Umweltausschuss des Kreistages veranstalten. Dabei sollen "die Möglichkeiten der Vertragsgestaltung mit den verantwortlichen Gesellschaften zur Sammlung und Verwertung der Verpackungsabfälle" behandelt werden.

Anlass für den Antrag dürften die jüngsten Verstimmungen um den gelben Sack in Zorneding sein. Hier geht es um die Frage, ob Bürger die Säcke am Wertstoffhof jederzeit abgeben können. Die meisten Landkreisbürger werfen ihre Abfälle aber ohnehin in einen Wertstoffcontainer, da es in den bevölkerungsstärksten Kommunen, etwa Poing, Grafing und Ebersberg keine gelben Säcke gibt, Vaterstetten hat sogar ein eigenes Container-Entsorgungssystem eingeführt.

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