Ebersberg:Aufwärts gegen den Trend

IHK - Sonja Ziegltrum-Teubner

Sonja Ziegltrum-Teubner, die Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Ebersberg, freut sich über jeden Azubi im Landkreis. Sie leitet einen Blumengroßhandel in Parsdorf.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

IHK zählt elf Prozent mehr Lehrverträge im Landkreis

Es gibt wieder mehr Azubis im Landkreis: Wie die jüngsten Zahlen der IHK für München und Oberbayern zeigen, wurden hier 383 Lehrverträge in Industrie, Handel und Dienstleistungen neu abgeschlossen, das ist ein Plus von fast elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Davon entfallen 308 Verträge auf kaufmännische und 75 auf gewerbliche Ausbildungsberufe. Im oberbayernweiten Vergleich bewegt sich der Landkreis mit diesem Ergebnis gegen den Trend, denn im gesamten Regierungsbezirk ist die Zahl der Neuverträge um 0,6 Prozent zurückgegangen.

"Diese Nachricht ist erfreulich - nichtsdestotrotz bleibt es für die Betriebe schwierig, ihren Fachkräftenachwuchs zu sichern", sagt Sonja Ziegltrum-Teubner, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Ebersberg. Die Suche nach geeigneten Bewerbern laufe praktisch das ganze Jahr über. Und kreative Ideen, um Jugendliche für die duale Berufsausbildung zu begeistern, seien deshalb wichtiger denn je.

Im vergangenen Jahr wurden der Agentur für Arbeit aus dem Landkreis insgesamt 789 freie Lehrstellen in allen Ausbildungsbereichen gemeldet - darunter auch in Handwerk und freien Berufen. 150 da-von sind nach Beginn des Lehrjahres im September unbesetzt geblieben. "Vor allem kleine und mittlere Unternehmen werben intensiv um jeden Schulabgänger und investieren so viel wie noch nie in die Ausbildung", sagt Ziegltrum-Teubner. "Aufgrund der guten Konjunktur und des Fachkräftemangels bieten sie reichlich Lehrstellen an, erhalten aber zu wenige Bewerber", so die Parsdorfer Unternehmerin weiter.

Hauptgründe dafür seien rückläufige Schulabgängerzahlen an Mittel- und Realschulen sowie der Trend zu weiterführenden Schulen und zum Studium. Ziegltrum-Teubner jedoch fordert hier mehr bildungspolitischen Realitätssinn: "Eine Ausbildung ist für viele Schulabgänger eine bessere Wahl als ein abgebrochenes Studium." Derzeit gibt es im Landkreis 224 aktive IHK-Ausbildungsbetriebe, die für etwa 60 Prozent der Ausbildungsverträge stehen. Auch hier liegt der Landkreis einem Abwärtstrend entgegen: Das sind fünf Betriebe mehr als im Vorjahr.

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