Jobs im Landkreis Ebersberg:Sommerloch am Arbeitsmarkt

Bei der Arbeitslosenquote in der Region gibt es im Juli wenig Veränderung. Auch immer mehr Menschen aus der Ukraine suchen im Ebersberger Raum nach einem Job.

Von Andreas Junkmann, Ebersberg

Das berühmte Sommerloch herrscht dieser Tage offenbar auch auf dem Arbeitsmarkt - zumindest gab es im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur Freising, zu dem auch die Landkreise Ebersberg, Dachau und Erding gehören, nur sehr wenig Bewegung im Juli. Einer Pressemeldung zufolge haben sich 199 Personen neu arbeitssuchend gemeldet, auf die Arbeitslosenquote hat diese geringe Veränderung indes keine Auswirkungen. Sie bleibt bei 2,2 Prozent, und liegt damit 0,2 Prozentpunkte niedriger als im Juli des Vorjahres.

Jobs im Landkreis Ebersberg: Nikolaus Windisch ist Chef der Agentur für Arbeit in Freising.

Nikolaus Windisch ist Chef der Agentur für Arbeit in Freising.

(Foto: Marco Einfeldt)

"Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit in den letzten Wochen hat vor allem jahreszeitliche Gründe", sagt Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising. "Mit Beendigung ihrer Schul- und Berufsausbildungen melden sich im Juli jedes Jahr viele junge Leute erstmals arbeitslos. Entsprechend steigt die Jugendarbeitslosigkeit im Sommer kurzfristig an." 842 unter 25-Jährige waren im Juli bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet, 103 Personen mehr als im Vormonat. "Einige Jugendliche haben nach den Ferien bereits eine Perspektive. Den anderen stehen wir mit Rat und Tat zu Seite. Erfahrungsgemäß sinkt die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen entsprechend zum Herbstbeginn wieder", so Windisch.

Bei Geflüchteten müssen häufig erst die Sprachbarrieren überwunden werden

Darüber hinaus meldeten sich in den vergangenen Wochen aber auch verstärkt Geflüchtete aus der Ukraine arbeitslos. Diese werden seit dem 1. Juni von den Jobcentern betreut. Insgesamt waren im Juli 1981 erwerbsfähige Ukrainerinnen und Ukrainer bei den Jobcentern in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg erfasst, 390 Frauen und Männer mehr als noch im Juni. Nicht alle Geflüchteten werden allerdings sofort dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, da vielfach zunächst die Wohnsituation stabilisiert, die Betreuung der Kinder geregelt oder die Anerkennung von Berufsabschlüssen organisiert werden muss, heißt es von der Arbeitsagentur. Auch sprachliche Hürden gelte es zu überwinden.

Für den Landkreis Ebersberg verzeichnet die Freisinger Behörde im Juli einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt genau zwei Prozent. 100 Personen hatten sich im Juli neu arbeitssuchend gemeldet, damit sind im Landkreis nun insgesamt 1674 Frauen und Männer ohne Job. Die Unternehmen der Region informierten den Arbeitgeber-Service unterdessen im Juli über 198 neu zu besetzende Stellen. Damit waren insgesamt 1622 bei der Ebersberger Arbeitsagentur gemeldete Jobs vakant, zwölf weniger als im Vormonat, aber 307 Stellen mehr als im Juli vor einem Jahr.

Auch bei den Ausbildungsplätzen gibt es noch ungenutztes Potenzial. So sind seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober vergangenen Jahres 641 zu besetzende Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet worden. Davon waren im Juli noch 329 zu vergeben. Im selben Zeitraum nahmen 525 Jugendliche mit Ausbildungswunsch das Beratungsangebot der Ebersberger Agentur für Arbeit wahr. Davon haben mittlerweile 380 eine berufliche oder schulische Perspektive, 145 Jugendliche waren im Juli noch auf der Suche.

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