Eines musste man den Umwelt-Aktivisten lassen, die sich am Mittwoch vor dem Ebersberger Amtsgericht wegen ihrer Abseilaktion an einer Autobahnbrücke auf der A94 zu verantworten hatten: Sie haben sich akribisch auf ihren Prozess vorbereitet, nicht nur im juristischen Sinne. Bereits frühmorgens kritzelten die jungen Frauen und Männer auf dem Parkplatz der Behörde mit Kreide Botschaften auf den Asphalt, pusteten Seifenblasen in die Luft und rollten ihre Banner aus. "Autos zu Kuchenblechen", stand dort etwa zu lesen. Oder: "Aktivisti freisprechen, Autobahnen abreißen!" Zumindest um den ersten Teil dieser Forderung sollte es dann wenig später im Sitzungssaal des Amtsgerichtes gehen. Diesen durften die vier Angeklagten am Nachmittag tatsächlich ohne Strafe verlassen, freigesprochen sind sie deswegen aber nicht.
Amtsgericht Ebersberg:"Es braucht Konfrontation und den offenen Konflikt"
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Vier junge Menschen müssen sich wegen einer Protestaktion gegen die IAA vor Gericht verantworten. Dort lassen die Aktivisten keine Möglichkeit ungenutzt, Richter und Staatsanwaltschaft das Leben schwer zu machen - und scheuen auch vor einem Vergleich mit Jesus nicht zurück.
Von Andreas Junkmann, Ebersberg

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