Richter Frank Gellhaus machte dem 22-jährigen Angeklagten die symbolische Tür ganz weit auf. "Es gibt ja Beweismittel, die recht eindeutig sind", sagte der Vorsitzende bei der Verhandlung vor dem Ebersberger Amtsgericht - verbunden mit dem Hinweis, dass sich ein Geständnis in aller Regel strafmildernd auswirke. Gellhaus spielte auf die DNA-Spuren an, die der junge Mann auf einem gestohlenen Fahrrad hinterlassen hatte, das obendrein von der Polizei in der Garage gefunden wurde, die zum Haus von dessen Mutter gehört. Obwohl alles gegen ihn sprach, blieb der 22-Jährige stur. "Ich würde die Beweise gerne sehen", sagte er zum Richter. Nach einem Geständnis klang das ganz und gar nicht.
Amtsgericht Ebersberg:Langfinger ohne Erinnerung
Der 22-Jährige soll ein Fahrrad am Vaterstettener Bahnhof gestohlen haben. Pech für ihn, dass dieses mit einem Ortungssender ausgestattet war.
(Foto: Friso Gentsch/dpa)Ein 22-Jähriger soll am Vaterstettener Bahnhof ein Fahrrad gestohlen haben. Er selbst weiß davon angeblich nichts - was ihm vor Gericht jedoch niemand glaubt.
Von Andreas Junkmann, Ebersberg
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