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Druck auf die Bahn:Nachbessern bei der Barrierefreiheit

Der Praxiseinsatz der im Mai angeschafften Hublifte, die Rollstuhlfahrern an den Bahnhöfen Grafing, Steinhöring, Ebersberg und Wasserburg den Zustieg in nicht barrierefreie Züge ermöglichen sollen, funktioniert nach wie vor nicht richtig. Das kritisiert der Ebersberger Landtagsabgeordnete Thomas Huber (CSU) in einer Pressemitteilung. Ihm zufolge liege das Problem vor allem am fehlenden Service-Personal der Deutschen Bahn, das die Hublifte bedienen soll. Huber hat deshalb nun an den Bayerischen Verkehrsminister Hans Reichhart appelliert, diesen Missstand schnellstmöglich zu beheben.

In einem Schreiben fordert der CSU-Abgeordnete mehr Druck auf die Deutsche Bahn, damit diese das dringend benötigte Service-Personal einstellt. Weiterhin solle bei der nächsten Ausschreibung der Waggons unbedingt darauf geachtet werden, dass diese barrierefrei sind. "Es kann nicht sein, dass wir zwar alle unsere Bahnhöfe barrierefrei errichten, dies aber gehbehinderten Fahrgästen nichts nützt, weil die Züge nicht barrierefrei sind", so Huber. "Wir haben mit dem Einrichtungsverbund Steinhöring eine der größten Behinderteneinrichtungen Bayerns im Landkreis, dementsprechend müssen wir auch die Bedürfnisse der Menschen mit Mobilitätseinschränkung entsprechend würdigen und für einen barrierefreien Bahnverkehr sorgen. Die aktuelle Situation ist untragbar." Bislang stelle die Deutsche Bahn lediglich ein Hilfsteam zur Bedienung der Hublifte. In der Theorie können Menschen mit Behinderung einen Tag vorher ihre Fahrt anmelden, daraufhin hilft ihnen dieses Team beim Einstieg. In der Praxis stelle sich das Huber zufolge aber oftmals deutlich komplizierter dar.

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Quelle:
SZ vom 10.12.2019 / SZ
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