Süddeutsche Zeitung

Digitaler Adventskalender:Ebersberger im Internet

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Lokale Akteure gestalten digitalen Adventskalender der katholischen Gemeinde

Interview von Anja Blum

Es ist eine dunkle Zeit momentan, in der die Menschen das Licht des Advent als Zeichen der Hoffnung vielleicht noch nötiger haben als sonst. Doch auch viele der üblichen christlichen Veranstaltungen und Bräuche fallen der Corona-Krise zum Opfer. Die katholische Gemeinde in Ebersberg hat deswegen erstmals einen digitalen Adventskalender eingerichtet. Das Angebot richtet sich vor allem an Kinder und beginnt an diesem Dienstag, 1. Dezember. Stefania Scarabello erklärt, was sich hinter den 24 Türchen verbirgt.

SZ: Frau Scarabello, wie kamen Sie auf die Idee eines digitalen Adventskalenders für Ebersberg?

Stefania Scarabello: Ich bin eine der Ehrenamtlichen, die sich im Arbeitskreis Kinderpastoral engagieren. Das heißt, wir entwickeln, planen und gestalten gemeinsam mit der Gemeindereferentin alle Angebote für die Kleinen, zum Beispiel Familiengottesdienste, einen Kinderbibeltag oder den Sankt-Martins-Umzug. Doch dieses Jahr musste leider fast alles ausfallen. Und das ist gerade im Moment besonders schlimm, weil der Advent normalerweise eine besondere intensive Zeit für uns ist.

Also haben Sie beschlossen, neue Wege zu beschreiten?

Ja, genau. Zum einen bieten wir nun Familiengottesdienste am Samstagnachmittag an, weil so das Geschehen in der Kirche etwas entzerrt werden kann. Zum anderen haben wir überlegt, wie wir den Advent trotzdem mit den Kindern und ihren Familien verbringen können - und sind auf die Idee eines digitalen Kalenders gestoßen.

Was verbirgt sich hinter dessen Türchen?

Eine kunterbunte Mischung aus Beiträgen: Videos, Bilder, Musik, Texte, Mitmachaktionen und Anleitungen von diversen Akteuren des Ebersberger Advents. Wir haben uns erst Themen überlegt und dann die entsprechenden Menschen angesprochen. Denn wir wollten, dass man in dem Kalender möglichst viele bekannten Gesichter sieht, denen man sonst im Advent in der Gemeinde, am Christkindlmarkt oder in der Kirche begegnet wäre. Deswegen ist das eine sehr lokales, ebersbergerisches Angebot geworden.

Wollen Sie ein paar der Akteure nennen?

Naja, zu viel soll natürlich nicht verraten werden - aber dabei sind auf jeden Fall unser Pfarrer Riedel, der Ebersberger Nikolaus, die Kreisheimatpfleger, die Leitung der Stadtbücherei und einige Familien.

Klingt nach ganz schön viel Aufwand...

Ach, es ging eigentlich. Es war wirklich beeindruckend und berührend, wie viel Engagement, Kreativität und Spontaneität die Idee in Ebersberg frei gesetzt hat. So ist das Ganze in nur zehn Tagen entstanden.

Wer hat die Beiträge produziert?

Teils die Akteure selbst, teils habe ich mit dem Handy gefilmt. Manches kommt sehr professionell daher, anderes ganz goldig-kindlich. Aber es hat sich gezeigt: Man kann heute schon mit wenig Mitten Tolles erreichen. Und für uns vom Arbeitskreis Kinderpastoral ist der Kalender eine schöne Möglichkeit, christliche Inhalte zu vermitteln und ganz nebenbei Werbung für unsere Gottesdienste zu machen.

Digitaler Adventskalender der katholischen Pfarrei Ebersberg: https://kurzelinks.de/tkok

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Quelle:
SZ vom 01.12.2020
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