Der Vorverkauf läuft:Dreig'sang, Folkrock und Hippiesongs

Wellbappn

Den Auftakt im Ottersberger Kulturstadl machen Hans Well und sein Nachwuchs, die "Wellbappn".

(Foto: Veranstalter)

Der Ottersberger Kulturstadl hält im Sommer wieder haufenweise Musik und Humor für sein Publikum bereit

Von Christian Bauer, Ottersberg

Volksmusik, Humor, Hippies, Irish Folk, bayerischen Jazz und Satire - das und vieles mehr hält der Ottersberger Kulturstadl in diesem Sommer bereit. An den Wochenenden von Juni bis August wird am Selmerhof zwischen Poing und Pliening wieder gesungen, aufgespielt, gejammt, gelacht, gegessen, getrunken und nicht zuletzt verzaubert.

Den Auftakt machen am Freitag, 21. Juni, Hans Well und die Wellbappn - seine zwischen 21 und 26 Jahre alten Kinder Jonas, Tabea und Sarah. Die vom Vater geschriebenen und vom Nachwuchs verbesserten und vertonten Texte versprechen "einen lustigen Abend mit viel Musik und ohne seichte Unterhaltung". Familiär geht es auch am nächsten Tag weiter, nämlich mit drei Schwestern, die seit mehr als 30 Jahren auf der Bühne stehen: Die Wellküren liefern als Gründerinnen der Bewegung "Stubenmusik gegen die Idiotisierung des Abendlandes" mit bayerischem Dreigesang und politischen Themen reichlich Grund zum Lachen und Nachdenken.

Am Freitag, 28. Juni, folgt ein Meister des hintersinnigen Humors: Der Liedermacher Werner Meier aus Ottenhofen bewältigt den Drahtseilakt zwischen ernsten Themen und guter Unterhaltung mit Sprachwitz und scharfer Zunge sowie mit "leisen, poetischen Momenten jenseits von Schenkelklopfer-Klamauk und Zotendrescherei". Bei Spezial-Hackbrett, Saxofon, Klarinette, Querflöte, Gitarre, Kontrabass und Vibrandoneon könnte man meinen, am Samstag, 29. Juni, sei ein ganzes Orchester zu Gast. Tatsächlich aber sind es nur vier Personen: Hausherr Rudi Zapf, Hackbrett- und Knopfakkordeonspieler, und sein Zapf'nstreich, ferner bestehend aus Gerhard Wagner, Andreas Seifinger und Steffen Müller. Egal ob bei Latin, Walzer oder Jazz, das Quartett wirbt mit spielerischer Klasse und jeder Menge Überraschungen. Es präsentiert Tradition - "anders aufgefasst und über ihre Grenzen hinausgeführt". Zum Abschluss des Wochenendes nimmt Mathias Tretter die Pop-Kultur der Zehner-Jahre aufs Korn und zeigt auf, was in dieser schnelllebigen Zeit schiefläuft: Blogger seien die neuen Journalisten und Kinder würden ihre Eltern erziehen - im "Zeitalter des Amateurs".

Nach einem Wochenende Pause spielt die Simon & Garfunkel Revival Band am Samstag, 13. Juli, unter dem Titel "Feelin' Groovy" die größten Hits des Kult-Duos. Michael Frank, Guido Reuter, Sebastian Fritzlar, Sven Lieser und Mirko Sturm covern aber nicht nur, sondern interpretieren die Songs auf ihre eigene Art und Weise, lassen "die Grenze zwischen Original und Kopie verschwimmen". Passend zu Simon & Garfunkel steht der folgende Abend im Zeichen der 70er Jahre: Das Hippie Kammerorchester aus Ruth Kirchner, Ricarda Kinnen und Julia von Miller zusammen mit den Sängern und Gitarristen Hans von Chelius und Calle Dürr feiert mit musikalischen Mitteln ein Jahrzehnt, das unter dem Motto "Peace, Love and Happiness" stand, verkörpert durch Künstler wie Joan Baez, die Beatles oder Fleetwood Mac.

Nach Auflösung der Kultband Die Cubaboarischen machen die fünf Mitbegründer Andreas Meixner, Michael Mayer, Hans Förg, Sepp Rottmayr und Markus Wallner unter dem neuen Namen Cubaboarische Tradicional weiter. Sie treten am Freitag, 19. Juli, auf, unterstützt durch Sänger Hans Leiter und Latin-Percussionist Omar Belmonte. Ihre Musik vereint der Ankündigung zufolge die "traditionsreichen alpenländischen und kubanisch-lateinamerikanischen Klangwelten". Am Sonntag, 21. Juli, erzeugen Akkordeon, Mandoline, Geige, Kontrabass, Percussion und Gesang etwas, das Willi Abele als "Eine-Welt-Musik" bezeichnet. Er ist Gründer der Band Pitu Pati, die Melodien aus aller Welt auf die Bühne bringt, ob aus brasilianischen Bars, französischen Bistros oder den heimischen Alpen. Weitere Mitglieder sind Traudi Siferlinger, Sylvester Denk, Vipo Maat, Roman Seehon und Stefan Tesler.

Seit mehr als 30 Jahren touren Table for Two durch die Bühnen von München und Umland. Am Freitag, 26. Juli, leiten sie das fünfte Kulturstadl-Wochenende ein. Mithilfe der Zuschauer wird meist erst am Abend selbst entschieden, welche Lieder gespielt werden - aber "sie alle demonstrieren die ungebändigte Freude am gemeinsamen Musizieren" von Thomas Froschmaier, Harry Kulzer, Willi Lichtenberg und Wolfgang Opitz.

Am Abend des Sonntags, 28. Juli, werden Volkslieder und andere Musik aus Bayern mit den Elementen des Jazz verwoben. Das Quintett Bayrisch Jazz Group schreibt sich auf die Fahne, mit seiner Musik "'s pure Leben" aufzugreifen - so der Name ihres Debütprogramms. Für den Saxofonisten Hugo Siegmeth steht dabei nicht der "krachlederne Effekt" im Vordergrund, sondern die musikalische Kunst. Ihm zur Seite stehen Sängerin Irmi Haager, Pianist Josef Reßle, Kontrabassist Andreas Kurz und Schlagzeuger Bastian Jütte.

Das Monaco Swing Ensemble kommt am Freitag, 2. August nach Ottersberg. Eigene und fremde Titel bewegen sich im Stil des Gypsy Jazz, der Fokus liegt auf Improvisation und Interaktion, die Spielweise wird als "leichtfüßig perfekt, aber nie perfektionistisch" beschrieben. David Klüttig, Julia Hornung, Daniel Fischer, sowie Jakob Lakner und Jan Kiesewetter überzeugen laut Ankündigung mit "spürbarer Spielfreude" und legen "mitreißende Bühnenpräsenz" an den Tag. Am nächsten Abend folgt das Rudi Zapf Trio, das von Jazzgeigerin Sunny Howard und Kontrabassist Harald Scharf komplettiert wird. Bei ihrer "Reise durch die Musik der westlichen und östlichen Welt" verflechten sie verschiedenste Stile und eigene Kompositionen miteinander, und leben dabei "von ihren instrumentellen Fähigkeiten" und der Improvisation.

Das letzte Wochenende beginnt am Freitag, 9. August, mit einer preisgekrönten Folkrock-Band aus dem Landkreis: Der erste Auftritt von Hans Reupold und Günther Lohmeier unter dem Namen Schariwari liegt mehr als 40 Jahre zurück. Nun ist die Kirchseeoner Gruppe wieder auferstanden, um ihre Hits neu aufleben zu lassen. Den Abschluss der Konzertreihe machen am Samstag, 10. August die Matching Ties aus US-Amerikaner Paul Stowe, Engländer Trevor Morriss, und den beiden Iren Peter Corbett und Dermot Hyde. Zuhause sind sie in Folk, Country, Blues und Swing - und auf den Bühnen der europäischen Festivals.

Beginn der Veranstaltungen ist jeweils um 20.15 Uhr, Einlass und Bewirtung beginnen bereits um 18.30 Uhr. Karten gibt es ab sofort im Buchladen im Poinger City Center unter der Nummer (08121) 98 91 34. Versandt werden die Tickets außerdem durch das Zapf-Musik-Konzertbüro, erreichbar unter www.zapf-musik.de oder (08121) 77 27 47.

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