Debatte im Gemeinderat:Neues Personal für den Wertstoffhof

Lesezeit: 2 min

Markt Schwaben beauftragt ein soziales Werk für den künftigen Betrieb. Offen ist die Zukunft der aktuellen Mitarbeiter

Von Korbinian Eisenberger, Markt Schwaben

Wenn die Umbauarbeiten abgeschlossen sind, soll Anfang Januar 2020 der neue Markt Schwabener Wertstoffhof eröffnet werden. Seit dieser Woche ist nun klar: Die Kunden werden es kommendes Jahr nicht nur mit einer moderneren Anlage zu tun bekommen, sondern auch mit neuem Personal. Wie auf der Gemeinderatssitzung bekannt wurde, wechselt zum Jahresende die Belegschaft des Wertstoffhofs. Die Gemeinde hat das soziale Unternehmen Anderwerk mit dem Betrieb des Wertstoffhofs beauftragt: Im Sitzungssaal des Rathauses kam deswegen die Frage auf, was nun mit den bisherigen Mitarbeitern geschieht.

Anderwerk hat seinen Sitz in München und hat sich zur Aufgabe gemacht, "Menschen, die warum auch immer durch das soziale Raster gefallen sind, zu unterstützen", wie ein Sprecher des Betriebs im Gemeinderat erklärte. Anderwerk ist Ansprechpartner für auffällige Jugendliche, Langzeitarbeitslose oder Menschen mit Behinderung. Im Markt Schwabener Wertstoffhof werde Anderwerk künftig "vier bis fünf Kernmitarbeiter und 15 über das Jobcenter geförderte Personen" beschäftigen, so der Sprecher. Der Ansatz von Anderwerk: "Wir geben den Menschen eine zweite Chance."

Aus dem Gemeinderat gab es zweierlei Rückmeldungen. Hubert Bauer von der Wählergruppe Zukunft Markt Schwaben lobte die Arbeit des Hilfswerks. "Es ist sehr anerkennenswert, was Sie da machen", sagte er in Richtung des Sprechers. Weniger erfreut zeigte sich Joseph Riexinger von den Freien Wählern. Der sprach Anderwerk zwar nicht die Anerkennung für deren Einsatz ab, äußerte jedoch Bedenken wegen des derzeitigen Personals des Wertstoffhofs. "Wir haben jetzt zehn Leute, die letzte Woche darüber informiert wurden, dass der Wertstoffhof in andere Hände geht", sagte Riexinger. Er befürchte, "dass die jetzt auf der Straße stehen", weswegen er sich von dem Wechsel distanziere. "Das sind teilweise jahrelange Mitarbeiter."

Weitere Details wurden in der öffentlichen Sitzung nicht besprochen. Bürgermeister Georg Hohmann (SPD) erklärte, dass dieses Thema im Anschluss unter Ausschluss der Öffentlichkeit behandelt werden solle. Es solle beraten werden, "welche Möglichkeiten es gibt, die Mitarbeiter des Wertstoffhofs entweder zu behalten oder eine andere Aufgabe für sie zu finden".

Zu den Gründen für den Betreiberwechsels wurden in der öffentlichen Sitzen keine Angaben gemacht. Aus dem Rathaus sind am Donnerstag auf Nachfrage beim Bürgermeister und beim Bauamt keine weiteren Informationen zu bekommen.

Nachfrage also bei Bernd Stiegler, dem Leiter des Markt Schwabener Bauhofs und des Wertstoffhofs. Der erklärt am Donnerstagnachmittag, dass die Gemeinde auf Anderwerk mit dem Anliegen zugekommen sei, zum genauen Grund wolle er sich nicht äußern. Nur so viel: Dass die Mitarbeiter nun auf der Straße stehen, wie in der Sitzung befürchtet, "das ist nicht der Fall", so Stiegler. Ein Teil der aktuellen Belegschaft werde weiter im Markt Schwabener Wertstoffhof beschäftigt, ein weiterer Teil an anderer Stelle in der Gemeinde, so Stiegler. Zahlen oder andere Details könne und wolle er noch nicht preisgeben. Zu seiner eigenen Position erklärt er am Donnerstag: "Ich bleibe Leiter vom Bauhof, ob auch vom Wertstoffhof, ist noch nicht entschieden."

© SZ vom 18.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: