Süddeutsche Zeitung

Debatte im Finanzausschuss:Markt Schwabens Rekordhaushalt

Lesezeit: 1 min

Der Ansatz des Vorjahrs steigt um 7,2 auf nun 71,1 Millionen Euro

Von Korbinian Eisenberger, Markt Schwaben

Unzählige Zahlen hatte er parat, nur eine konnte Markt Schwabens Kämmerer Andreas Kleebauer nicht benennen. Wie schwer ist das Trumm? Der Schätzwert des Bürgermeisters: zwei Kilogramm. Eindeutig kommt Markt Schwabens Haushaltsplan für das Jahr 2021 reichlich wuchtig daher, so anmutig wie ein sehr dickes Telefonbuch. Oder wie Bürgermeister Michael Stolze (parteilos) es im Ausschuss formulierte: "Ihr habt vor euch ein Schwergewicht liegen."

Zum Ende des Jahres bricht die Gemeinde Markt Schwaben einen Rekord. Noch nie hat die Kämmerei dem örtlichen Finanzausschuss einen so hohen Haushaltsplan präsentiert wie am Donnerstagabend im Unterbräu, dem Corona-bedingten Ausweichsaal. 71,1 Millionen Euro soll das Gesamtvolumen für das Jahr 2021 betragen, und damit 7,2 Millionen mehr als noch 2020.

Der Markt Schwabener Haushalt für 2021 ist damit nicht beschlossen. Der Finanzausschuss hat das mehrere hundert Seiten dicke Werk von Kämmerer Kleebauer allerdings in einer knapp vierstündigen Sitzung geprüft und bis auf Details für gut befunden. Der Gemeinderat soll den Haushalt in der Sitzung im Februar 2021 dann in dieser Form verabschieden.

Der Gesamthaushalt setzt sich aus dem Verwaltungshaushalt (34,8 Millionen Euro) und dem Vermögenshaushalt (mit 36,3 Millionen Euro) zusammen. Das mit Abstand größte Projekt im Vermögenshaushalt 2021 ist erwartungsgemäß der Neubau der Grund- und Mittelschule mit insgesamt 26,7 Millionen Euro, davon entfallen 17,1 Millionen Euro auf die Grund-, 9,6 Millionen Euro auf die Mittelschule. 2,1 Millionen Euro sind für den Ausbau des Hochwasserschutzes am Hennigbach eingeplant, 550 000 Euro für den barrierefreien Ausbau des Rathauses samt Aufzug. Weitere Großprojekte: 435 000 Euro für die Sanierung der Alten Bräuhausgasse, 627 000 Euro für die Abwasserbeseitigung im Graf-Ulrich-Weg und in der Alten Bräuhausgasse.

2021 soll ein Darlehen von 17,3 Millionen Euro aufgenommen werden. Die Pro-Kopf-Verschuldung in Markt Schwaben steigt von derzeit 1 540 Euro auf 2520 Euro zum 21. Dezember 2021. Im Jahr 2022, so die Prognose der Kämmerei, soll das Haushaltsvolumen um weitere drei Millionen Euro steigen und mit dann 74 Millionen Euro den Höhepunkt erreichen. Von 2023 an soll die Kurve wieder sinken - wenn der Haushalt wie geplant an Wucht verliert.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5130239
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 28.11.2020
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.