Süddeutsche Zeitung

Corona im Landkreis Ebersberg:Inzidenz steigt auf über 1000

Ebersberg gehört zu den drei bayerischen Landkreisen mit den höchsten Infektionszahlen. Zwei Gemeinden im Landkreis stechen besonders heraus - auf unterschiedliche Weise.

Auf diesen Spitzenplatz würde der Landkreis Ebersberg wohl gern verzichten: Er gehört erneut zu den bayerischen Landkreisen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz. Zum ersten Mal hat die Zahl am Donnerstag die Grenze von 1000 überschritten: Das Robert-Koch-Instituts beziffert den Wert für den Landkreis Ebersberg auf 1032,7. Nur der Landkreis Dachau mit einer Inzidenz von 1076,0 hat im Freistaat noch einen höheren Wert, der Landkreis Bad Tölz/Wolfratshausen folgt mit einer Inzidenz von 1015,5 hinter Ebersberg. Der bayerische Durchschnitt von 665,4 wird deutlich übertroffen.

Innerhalb des Landkreises hat die Gemeinde Baiern mit Abstand die höchste Inzidenz, der Wert beträgt hier 2320,95. Auch andere kleine Gemeinden stechen heraus, etwa Frauenneuharting, wo die Inzidenz 1583,28 beträgt. Allerdings ist gerade in kleinen Gemeinden der Wert wenig aussagekräftig, hier lassen einzelne Fälle die Zahlen nach oben schnellen. In Baiern etwa wurden am Donnerstag neun neue Fälle registriert, in den vergangenen sieben Tagen waren es 35 Fälle. Doch auch in den Städten steigen die Zahlen deutlich.

In der Kreisstadt lag die Inzidenz am Donnerstag bei 1162,70, hier wurden 33 neue Fälle gemeldet. Bei 142 Ebersbergerinnen und Ebersbergern ist innerhalb der vergangenen sieben Tagen eine Neuinfektion nachgewiesen worden. Noch etwas höher sind die Zahlen in Grafing, wo die Inzidenz bei 1202,46 liegt. Hier wurden am Donnerstag 41 neue Fälle gemeldet, 166 innerhalb der vergangenen sieben Tage. Einigermaßen entspannt ist die Lage derzeit in Egmating, wo die Inzidenz 339,27 betrug, und Moosach mit einer Inzidenz von 530,86.

Die Zahl der Zweitimpfungen übersteigt die der Erstimpfungen

Insgesamt wurden im Landkreis am Donnerstag 365 Neuinfektionen gemeldet, so viele wie noch nie an einem Tag. In der Kreisklinik Ebersberg bleibt die Lage im Vergleich zur Delta-Welle weiterhin einigermaßen ruhig. Derzeit werden 14 Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt, einer davon auf der Intensivstation.

Noch vor kurzer Zeit hätte die Tatsache, dass bei der Inzidenz der Wert von 1000 überschritten wurde, auch neue Einschränkungen für den Landkreis bedeutet, doch die Hotspot-Regeln bleiben derzeit ausgesetzt. In Städten und Landkreisen mit einer Inzidenz von mehr als 1000 mussten bisher Gastronomie, Hotels sowie Sport- und Kulturstätten schließen, zudem wurden Freizeit-, Sport- und Kulturveranstaltungen verboten. Wie es weiter geht mit lokalen Hotspots, darüber will das Kabinett in Kürze beraten.

Ein interessantes Phänomen registriert das Landratsamt bei den Impfungen. 100 728 Menschen haben im Landkreis Ebersberg eine Erstimpfung erhalten, eine Zweitimpfung 100 901 Menschen - die Anzahl der Zweitimpfungen hat damit die Zahl der Erstimpfungen im Landkreis übertroffen. Dies zeigt, so die Schlussfolgerung aus dem Landratsamt, "dass die zahlreichen niederschwelligen Impfangebote im Landkreis Ebersberg nicht nur von den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises angenommen werden, sondern auch von denen anderer Landkreise".

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