Corona-Krise:Der Landkreis Ebersberg ist weiter im roten Bereich

Die Zahl der Coronafälle bleibt hoch. Viele Menschen stecken sich bei Festen und auf Reisen an

Corona-Krise: Bei 142 Menschen aus dem Landkreis ist momentan eine Infektion bestätigt. 737 müssen sich in Quarantäne aufhalten.

Bei 142 Menschen aus dem Landkreis ist momentan eine Infektion bestätigt. 737 müssen sich in Quarantäne aufhalten.

(Foto: Christian Endt)

Nach wie vor gibt es keinen Grund zur Entwarnung: Die Zahl der Coronainfektionen im Landkreis bleibt auf einem hohen Stand. Wie das Landratsamt mitteilt, war am Freitag bei 142 Menschen aus dem Landkreis Ebersberg eine Infizierung mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 66,02. Sie überschreitet also weiter deutlich den sogenannten Warnwert von 50. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Menschen sich bezogen auf 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen neu mit dem Corona-Virus infiziert haben.

Ein Patient in der Kreisklinik muss beatmet werden

Nach dem neuen Kategorisierungssystem der Staatsregierung gilt demnach im Landkreis - wie in der Landeshauptstadt und weiten Teilen des Umlands - nach wie vor die Warnstufe Rot. Neu eingeführt wurde nun auch noch die Kategorie Dunkelrot, die von einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 an gilt.

In der Kreisklinik werden derzeit nach Angaben des Landratsamts fünf Patienten behandelt, die sich infiziert haben. Einer von ihnen liegt auf der Intensivstation und wird beatmet. Außerdem gibt es zehn Verdachtsfälle.

Reisen und Familienfeiern spielen laut Landratsamt im Landkreis Ebersberg nach wie vor eine große Rolle für Infizierungen. Auch ein Bewohner einer Asylbewerberunterkunft in Ebersberg hat sich mit dem Virus infiziert. Er ist laut Landratsamt in eine andere Unterkunft umgezogen und dort entsprechend isoliert. Seine Mitbewohner werden auf das Corona-Virus getestet und müssen als Kontaktpersonen in Quarantäne bleiben. Insgesamt befinden sich derzeit 737 Landkreisbewohner als Kontaktpersonen der Kategorie 1 in Quarantäne und dürfen ihre Wohnungen nicht verlassen.

Der Norden und Westen sind am stärksten betroffen

Im Diagnostikzentrum im früheren Kreissparkassengebäude herrscht aufgrund der aktuellen Situation derzeit Hochbetrieb: Am Donnerstag wurden dort insgesamt 391 Menschen auf eine Coronainfektion untersucht. Auch der Beratungsbedarf ist groß: Am Corona-Bürgertelefon mit der Nummer (08092) 82 36 80 haben sich am gleichen Tag 220 Anrufer beraten lassen. Die Nummer der Hotline für Gewerbebetriebe und Unternehmen (08092) 823 685 haben 28 Ratsuchende gewählt.

Schwerpunkt der Infektionen ist nach wie vor der Westen und Norden des Landkreises, während die Situation im Süden vergleichsweise entspannt ist. Die meisten Infektionen sind derzeit in Poing nachgewiesen, 27 Bürgerinnen und Bürger sind betroffen. Fast ebenso viele sind es in Vaterstetten und Markt Schwaben, wo 25 beziehungsweise 22 Infizierte wohnen. In Zorneding gibt es zwölf Infektionen, in Grafing elf und in Anzing zehn. In den meisten anderen Gemeinden liegt die Zahl im niedrigen einstelligen Bereich, in Glonn, Bruck und Emmering sind momentan sogar gar keine Infektionen nachgewiesen.

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