Corona-Krise in Ebersberg:Inzidenz bleibt über kritischer Marke

Robert Niedergesäß, 2020

Robert Niedergesäß ärgert sich über Engpässe.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Zum zweiten Mal liegt der Wert bei mehr als 50 - das kann Folgen für den Einzelhandel haben

Die Corona-Lage im Landkreis bleibt kritisch. Zwar ist die Sieben-Tage-Inzidenz - die Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche - leicht gesunken, sie lag laut Robert-Koch-Institut am Freitag bei 52,2, aus den Zahlen des Gesundheitsamtes ergibt sich ein Wert von 52,12, das ist jeweils knapp eineinhalb Prozentpunkte weniger als am Donnerstag. Dennoch bleibt die Marke über dem Wert von 50. Ist dies an drei Tagen in Folge der Fall, dürfen Einzelhändler nicht mehr regulär öffnen, sondern müssen Termine vergeben.

Schlechte Nachrichten gibt es auch beim Impfen. Wie das Landratsamt am Freitag mitteilt, werden in der nächsten Woche 1638 Dosen des Impfstoffs von Biontech erwartet, das reicht für die Zweitimpfungen, aber Erstimpfungen sind damit kaum möglich. Am kommenden Dienstag sind dann noch 700 Dosen des Vakzins von Astra Zeneca angekündigt. 300 Dosen des Serums von Moderna werden ebenfalls am Dienstag erwartet.

Eigentlich wollte der Landkreis kommende Woche mit der Impfung in den Arztpraxen starten. Angesichts des fehlenden Impfstoffes wird sich der Start nun aber verzögern. Wie Marc Block, Vorstand des Ärztlichen Kreisverbands Ebersberg und Ärztlicher Koordinator im Landkreis, am Freitag erklärte, seien die Pilotpraxen für die Impfungen der Priorität I organisiert und könnten in enger Kooperation mit dem Impfzentrum sofort anfangen. Aber Block hat auch eine gute Nachricht: "Wir starten mit den Impfungen in den Pilotpraxen am Montag, 22. März." Dann sollen drei Pilotpraxen die Arbeit des Impfzentrums unterstützen, bevor am 1. April weitere Hausarztpraxen im Landkreis die Möglichkeit haben, Impfungen gegen das Corona-Virus vorzunehmen.

Landrat Robert Niedergesäß (CSU) nennt es "ernüchternd und enttäuschend, dass wir die Leistungskapazitäten unserer gut organisierten Ebersberger Impf-Infrastruktur aufgrund von Impfstoffengpässen noch immer nicht nutzen können. Gerade jetzt, wo auch unsere hoch motivierten Hausärzte das Impfangebot für die aktuell über 34 000 registrierten, impfwilligen Bürgerinnen und Bürger praktisch sofort auf weitere Säulen stellen könnten, müssen wir - obwohl alles vorbereitet ist - abwarten. Wir wollen impfen, sind organisatorisch bestens aufgestellt - aber wir können nicht! Das ist mehr als ärgerlich."

Im Landkreis Ebersberg werden nun zur Durchführung von Schnelltests weitere Externe wie Apotheken, Arztpraxen, medizinische Labore, Rettungs- und Hilfsorganisationen sowie weitere Anbieter befugt, die eine ordnungsgemäße Durchführung garantieren. Deshalb soll es zunächst nur eine weitere öffentlich zugängliche Schnellteststation im Landkreis Ebersberg geben. Das Ausschreibungsverfahren startet in der kommenden Woche, so dass möglichst ab 22. März eine Schnellteststrecke an zentraler Stelle im Landkreis Ebersberg zur Verfügung stehen soll.

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