Bunte Musikmischung:Von Bach bis Sunrise Avenue

Bunte Musikmischung: Beim Weihnachtskonzert des Franz-Marc-Gymnasiums erklingen junge Stimmen und instrumentale Ensembles.

Beim Weihnachtskonzert des Franz-Marc-Gymnasiums erklingen junge Stimmen und instrumentale Ensembles.

(Foto: Christian Endt)

Beim Weihnachtskonzert des Markt Schwabener Gymnasiums ist Vielfalt angesagt. Die neue Streicherklasse gibt ihr Debüt

Von Anna Horst, Markt Schwaben

Sie nennen sich Die Streichhölzer, Franz Marc Fiddlers oder Extra Streich(z)art - und ihre Namen sind so vielfältig wie ihre Darbietungen. Das Weihnachtskonzert des Franz-Marc-Gymnasiums am Donnerstag bot eine bunte Palette von Stücken aus der Klassik, über allseits bekannte Weihnachtslieder bis zu "Liedern aus der Hitparade", wie Schulleiter Peter Popp es in seiner Begrüßungsrede formulierte. Eine musizierende Truppe fand besondere Erwähnung: Die Streichhölzer sind die erste Streicherklasse des Gymnasiums und gaben im Rahmen des Weihnachtskonzerts ihr Debüt. "Im Moment sind sie noch Streichhölzchen, aber mit der Zeit werden richtige Streichhölzer daraus, und irgendwann sind sie dann ausgewachsene Streicher", sagte er.

Ihren ersten Auftritt, bei dem sie drei Stücke von Birgit und Peter Boch vortrugen, meisterten die jungen Geigen-, Bratschen-, Cello und Kontrabassspieler mit Bravour. Dabei wurde teilweise nur gezupft und auch mal unterstützt von einer Geigerin und einem Pianisten aus dem Lehrerkollegium. Zum ersten Mal ihr Instrument in die Hand genommen hatten die Fünftklässler nämlich erst vor drei Monaten, zum Schuljahresbeginn. "Die Kinder haben im September alle zusammen ganz vom Anfang angefangen", erklärt Musiklehrerin Katrin Hattayer. Über das richtige Halten der Geige bis zu den ersten Tönen.

Neben der Streicherklasse gibt es an dem Gymnasium noch etliche weitere Möglichkeiten, sich musikalisch auszutoben. Da ist zum Beispiel das Ensemble Extra Streich(z)art, das mit Johann Sebastian Bach, Edward Grieg und einem traditionellen "Wassail Song" verschiedenste Stilrichtungen vertrat. Die Franz Marc Fiddlers zauberten mit dem "Weihnachtlichen Festmarsch" von Johann Abraham Peter Schulz schon zu Beginn die richtige Stimmung in die Schulaula und fesselten das Publikum anschließend mit "Nachts im alten Schloss" von A. H. Romberg. Ein Crescendo zu Beginn ging bald in eine geheimnisvolle und mysteriöse Melodie über, die immer wieder von dissonanten Akzenten durchbrochen wurde - mit musikalischen Mitteln wie diesem wussten die jungen Musiker geschickt umzugehen.

Die Belohnung war ein kräftiger Applaus, der aber nicht nur hier, sondern des öfteren während des Konzerts von anschließender Unruhe und Gemurmel im Publikum abgelöst wurde. Doch eine Darbietung schaffte es, für einen Moment völlige Stille ins Franz-Marc-Gymnasium zu bringen: Zheng Huang verzauberte die Zuhörer mit Claude Debussys "Première Arabesque", die der junge Pianist mit unglaublich viel Gefühl vortrug. Eine nicht gerade einfach umzusetzende Komposition, muss doch die linke Hand im Laufe des Stückes immer wieder weite, aber exakte Sprünge machen und die vielen Tempo- und Dynamikwechsel beachtet werden. Nach dem letzten Ton hätte man im Publikum jedenfalls eine Stecknadel fallen hören können, ehe begeisterter Beifall ausbrach.

Einen Gegensatz zu den vorausgegangenen Emotionen brachte die Band der jüngeren Schüler mit dem Sommerhit "Je ne parle pas français" von Namika auf die Bühne. Mit Cajón, Keyboard, Trompete, Klavier, Schlagzeug und bis zu drei Sängern spielten die Schüler außerdem eine flotte Version des Weihnachtsklassikers "Jingle Bells" und ihre Version von Wincent Weiss' "Feuerwerk" - gute Laune garantiert.

Der ebenso junge Unterstufenchor war dank Nikolausmützen, rot-weißen Haarbändern und glitzernden Haarspangen nicht nur mit den richtigen Accessoires ausgestattet, sondern hatte mit "Coral of the Bells", "Jazzy Snowflakes" und "Dreamer" von Sunrise Avenue auch ein passendes Repertoire. Vor allem die "Jazzy Snowflakes" sorgten im Publikum für einige wippende Füße: Durch eine ungewöhnliche Klavierbegleitung mit Blues-Notes und Synkopen in der Chorstimme bekam der Klassiker "Schneeflöckchen, Weißröckchen"einen modernen Anstrich. Der Chor der Mittel- und Oberstufe hatte einige anspruchsvolle internationale Stücke einstudiert, zum Beispiel das mehrstimmige "El Haderech", das die Schüler mit sauberer Intonation im hebräischen Originaltext vortrugen. Kurz und knackig war der schwungvolle Gospel "Heaven is a wonderful Place".

Doch die Liste der musikalischen Darbietungen ist noch nicht zu Ende: Linnea Unverzagt spielte auf dem Kontrabassein Weihnachtsliedermedley, einen eindrucksvollen "Tango Obliviòn" brachte das Trio aus Nora Junkert (Klarinette), Christian Schmucker (Violine) und Elias Sandner (Klavier) auf die Bühne. Und auch ein Chor aus Sängern der fünften Klassen sowie die Mittel- und Oberstufenband waren zu hören. Zum Abschluss sangen unzähligen leuchtende Gesichter auf der Bühne samt Publikum "Fröhliche Weihnacht überall". Und wer weiß, vielleicht schallte das Lied ja aus dem Gymnasium bis zu so manchem Engelein hinauf.

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