Die SZ berichtet in diesem Liveblog den ganzen Tag über von den aktuellen Entwicklungen, über Eindrücke und Stimmungen bei den Wahlveranstaltungen und natürlich über die Ergebnisse.
Andreas Junkmann
„Brauchen glaubwürdigen Neustart“
Für den CSU-Direktkandidaten Andreas Lenz waren die Optionen bereits am frühen Wahlabend klar: Entweder eine große Koalition oder eine schwarz-rot-gelbe Deutschlandkoalition, abhängig vom Abschneiden der FDP am späteren Abend. „Wichtig ist, dass jetzt die Probleme im Land angegangen werden, so wie sich der Wähler den Politikwechsel vorstellt“, sagte Lenz bei der Wahlparty im Sitzungssaal des Erdinger Landratsamtes. Das verhältnismäßig gute Abschneiden der Grünen interpretierte er dahingehend, dass sie erneut ihre Kernwählerschaft mobilisieren konnten. Dennoch würden die Verluste der Ampel zeigen, dass sie „sämtliches Vertrauen verspielt“ hätten. „Wir brauchen nun einen glaubwürdigen Neustart.“ Bei den Koalitionsverhandlungen gebe es Differenzen, insbesondere bei der inneren Sicherheit und bei der Migration, aber in der Politik müsse es immer den Willen zum Kompromiss geben. Lenz ist zufrieden mit seinem Wahlergebnis, wie bereits 2021 konnte er deutlich mehr Erststimmen holen, als Zweitstimmen im Wahlkreis für die CSU abgegeben wurden. „Wenn ich Vertrauen bekomme, versuche ich der Verantwortung gerecht zu werden.“
Andreas Lenz bekam auf der CSU-Wahlparty in Forstern viel Applaus. Renate Schmidt
Andreas Junkmann
Grüne jubeln nicht, sind aber zufrieden
Angesichts der Ergebnisse der eigenen Partei herrscht bei den Grünen in Ebersberg zwar keine Jubelstimmung, aber durchaus Zufriedenheit, wie SZ-Redakteurin Anja Blum berichtet. „Im Gegensatz zu den anderen Ampel-Parteien und trotz ständiger Angriffe von allen Seiten sind wir einigermaßen stabil geblieben – und das ist doch einen Applaus wert“, sagt Direktkandidat Christoph Lochmüller. Enttäuscht zeigt sich der Grünen-Kreisvorsitzende aber vom großen Zuspruch für die AfD, vor allem auch mit Blick auf die Zahlen im Wahlkreis Ebersberg-Erding: „Mein persönliches Ziel war es, als Direktkandidat den zweiten Platz zu verteidigen“ – das aber gelingt dem Hohenlindener nicht. Er landet am Ende mit 13,4 Prozent auf Rang drei, hinter CSU-Kandidat Andreas Lenz und Manuela Schulz von der AfD. „Dabei hat die hier kaum Wahlkampf gemacht und obendrein dreist Dinge behauptet, die ihre Partei überhaupt nicht vertritt, zum Beispiel, dass sie für den Ausbau der erneuerbaren Energien sei“, schimpft Lochmüller.
Mit dem eigenen Ergebnis ist Grünen-Kandidat Christoph Lochmüller zufrieden. Das Abschneiden der AfD bereitet ihm allerdings Sorgen. Christian Endt
Andreas Junkmann
Gute Stimmung bei der Linken
Die Mitglieder der Partei die Linke haben das sehr gute Ergebnis bei dieser Bundestagswahl bejubelt. In einem griechischen Restaurant in Markt Schwaben ist die Stimmung ausgelassen, als die ersten Hochrechnungen im Fernsehen gesendet werden. Im Wahlkreis Erding-Ebersberg lief es dagegen nicht ganz so gut. Kurz vor Ende der Auszählung steht die Partei bei 3,9 Prozent.
Die Mitglieder der Linken bejubeln ihr gutes Ergebnis. Christian Endt
Johanna Feckl

„Jetzt gehts eigentlich erst los“
Um kurz nach 20 Uhr trifft Andreas Lenz im Hirschbachwirt ein und wird mit tosendem Applaus begrüßt. Er verspricht in seiner Begrüßung, dass er heute Abend nicht derjenige sein wird, der als erstes heimgeht – obwohl er das sonst immer tue. Aber bei solch einem guten Ergebnis für den CSU-Direktkandidaten, wäre auch merkwürdig, wenn er da nicht zusammen mit seinem Team einen erfolgreichen Wahlkampf feiern wollen würde. „Jetzt geht’s eigentlich erst los“, sagt er noch und meint damit die politische Arbeit, „die Probleme der Menschen zu lösen“.
Andreas Lenz (CSU) ist zufrieden mit seinem Ergebnis. Johanna Feckl
Andreas Junkmann
Markt Schwaben überrascht durch Schnelligkeit
Nichts bleibt bei dieser Bundestagswahl, wie es war – nicht einmal, dass Markt Schwaben bei der Auszählung traditionell das Schlusslicht gibt: Die Gemeinde ist diesmal schon komplett fertig, während anderswo noch gezählt wird. Lange dürfte es allerdings nicht mehr dauern, bis das endgültige Ergebnis für den Wahlkreis Erding-Ebersberg feststeht.