Bürgerversammlung:In Pliening tut sich was

Bürgerversammlung: Bürgermeister Roland Frick (CSU) zeigt sich gelöst bei der Bürgerversammlung: Die Traglufthalle ist weg, die Feuerwehr wird endlich gebaut, nur das neue Baugebiet im Nordwesten könnte ihm Kopfzerbrechen machen.

Bürgermeister Roland Frick (CSU) zeigt sich gelöst bei der Bürgerversammlung: Die Traglufthalle ist weg, die Feuerwehr wird endlich gebaut, nur das neue Baugebiet im Nordwesten könnte ihm Kopfzerbrechen machen.

(Foto: Christian Endt)

Bürgermeister Roland Frick kündigt für 2018 den Bau des lang ersehnten Feuerwehrhauses und der Kindertagesstätte in Landsham an

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Wenn es je eine ganz große Aufregung um die Plieninger Traglufthalle gab, dann hat sie sich längst gelegt. Seit April sind die Flüchtlinge, die in der Gemeinde untergebracht waren, wieder weg. Zeitweise waren es mehr als 200, sie sind nun auf kleinere Einrichtungen verteilt, bei etlichen wurde auch der Asylantrag anerkannt. Für Bürgermeister Roland Frick (CSU), der sich von Anfang an für die Halle eingesetzt hatte, war es zu Beginn der Bürgerversammlung nun aber ebenso wichtig, noch einmal darauf hinzuweisen, dass er auch, was das Ende des Plieninger Exils angeht, Wort gehalten hat. Die Geflüchteten sind pünktlich wieder ausgezogen.

Ganz so voll wie vor dem Hallenbau war es denn auch nicht im Bürgersaal, wenn auch die Reihen von der Bühne bis zum Eingang gut gefüllt waren. Sehr aufregende Neuigkeiten hatte Frick den etwa 350 Gästen, ein Teil davon Sportler, die für ihre Leistungen geehrt wurden, diesmal nicht zu verkünden. Bei einigen Vorhaben jedoch, welche die Gemeinde schon lange beschäftigen, tut sich was. So wird wohl im kommenden Frühjahr mit dem Neubau der Plieninger Feuerwehr gleich neben dem Bürgerhaus und der Geltinger Wehr begonnen werden. Nachdem jahrelang um den Standort gerungen worden war, hoffe man nun, so Frick, im Dezember die Baugenehmigung vom Landratsamt und die Förderzusage von der Regierung von Oberbayern zu erhalten. Ähnlich steht es um das neue Kinderhaus für Landsham, das nötig wird, wenn die ersten Familien in die Neubauten im Baugebiet Landsham-Süd einziehen. Auch für die Kindertagesstätte mit drei Kindergarten- und drei Krippengruppen sollen die Baufahrzeuge im Frühjahr anrollen.

Nicht ganz so schnell gehen wird es mit einem Neubaugebiet am nordwestlichen Ortsrand der Gemeinde. Der Gemeinderat hat beschlossen, dort auf einer Fläche von 5100 Quadratmetern etwa 30 Wohnungen für wirtschaftlich schwächere Familien zu bauen. Dafür will man eine Baurechtsänderung aus diesem Mai nutzen, die zur Förderung des bundesweiten Wohnungsbaus ein beschleunigtes Verfahren ermöglicht, in dem einige sonst gültige Vorgaben wegfallen, darunter eine Flächennutzungsplanänderung. Allerdings gilt die Baurechtsänderung, der Paragraf 13 b, befristet nur bis 2021. Bis 2019 muss die Planung fertig sein, wenn die Gemeinde in den Genuss der Wohnungsbauförderung durch den Freistaat kommen will. Gegen die Bebauung des sogenannten Bronnersberger Grundstücks, das der Gemeinde vor einigen Jahren geschenkt wurde, gibt es allerdings Widerstand von den Anliegern, die in zwei Teilbürgerversammlungen heftigen Unmut ausgedrückt haben. Dennoch hatte der Bauausschuss in der Vorwoche seinen Beschluss bekräftigt. Frick versprach aber, "weiterhin mit den Bürgern in Kontakt bleiben" zu wollen.

Was, wie in vielen anderen Gemeinden, den Plieningern auf den Nägeln brennt, ist der Straßenverkehr. So hatte Albert Lang in einer Anfrage zur Umgehungsstraße geschildert, dass sich die Fahrzeuge im morgendlichen Berufsverkehr inzwischen im Stop-und-Go-Modus durch die Gemeinde bewegen, von Gelting bis zum Ortsende von Landsham. In Kirchheim setze sich der Stau fort bis zur Autobahn. Nun liegt die Umgehungsstraße seit Jahren auf Eis, weil wegen Widerstands seitens der Nachbarn Poing und Kirchheim keine Aussicht auf ihre Realisierung besteht. Stattdessen aber gibt es, wie Bürgermeister Frick schilderte, seit einiger Zeit eine Initiative von elf Gemeinden im Münchner Südosten aus den Landkreisen Ebersberg, Erding und München. Die Kommunen versuchen gemeinsam mit dem Planungsverband, der Stadt und den Landkreisen ein Verkehrskonzept für die Region zu erarbeiten. Allem Anschein zum Trotz, erklärte Frick, hätten die im Fünfjahresrhythmus erhobenen amtlichen Verkehrszahlen 2015 ergeben, dass die Zahl der Fahrzeuge, die Pliening täglich durchqueren, zurückgegangen sei. So sei im Vergleich mit 2010 die Zahl der Pkw von 12 526 auf 10 321, die der Lkw von 760 auf 543 gesunken. "Da meint man, da stimmt was net."

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