Bücherei Ebersberg:Knorrige Modelle

Ulrike Böttcher Ausstellung Bücherei EBE - Bäume

Aus den "Baumwelten" der Ebersberger Malerin Ulrike Böttcher sprechen Empathie und Respekt.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Ausstellung mit Baumporträts von Ulrike Böttcher

Sinnbild des Lebens, Urkraft der Natur - wer sich mit Bäumen beschäftigt, gelangt schnell in den Bereich des Metaphysischen. Auch die Ebersberger Künstlerin Ulrike Böttcher ist auf den Baum gekommen. In ihrer Ausstellung "Baumwelten", zu sehen bis Weihnachten in der Stadtbücherei Ebersberg, widmet Böttcher sich der Frage: Was wäre die Welt ohne Bäume?

In kräftigen, leuchtenden Farben, meist Acryl, präsentieren sich die urtümlichen Gewächse, die Ulrike Böttcher auf die Leinwand gebracht hat. Raumgreifend etwa die ausladende Weide auf dem Gemälde "Einladung zum Tee", in deren Schatten ein Ensemble an Tisch und Stühlchen verschwindend klein wirkt. Die Pflanze dominiert die Szene, das Menschengemachte ist hier nur eine Randnotiz. Eindrücklich ist auch das in dunklen Grün- und Blautönen gehaltene Werk "Abendstimmung", bei dem der Betrachter eine Baumreihe am Horizont vorgeführt bekommt. Farben und Formen verwischen im Abendlicht, die Konturen lösen sich auf, und so findet man sich plötzlich in eine märchenhafte Landschaft eingebettet wieder.

Die Motive sind Ulrike Böttcher in den vergangenen Jahren auf Reisen begegnet. Im März dieses Jahres etwa war sie auf Madeira unterwegs und war vom Anblick einer Baumgruppe fasziniert. "Da habe ich gesehen, dass ich schon viele Bilder von Bäumen habe", erzählt Böttcher. Dabei muss ein Baum etwas Skurriles, Besonderes haben, dass er ihre Aufmerksamkeit erregt. "Aber eigentlich ist jeder Baum schön", so Böttcher.

Und so entstand aus der Sammlung eine kleine Bilderschau. "Es sind eher Bilder fürs Wohnzimmer als für eine Galerie", sagt Böttcher bescheiden, "kleine Erinnerungen, nichts Monumentales". Ihre tiefe Verbundenheit zu Bäumen spiegelt sich auch in der Gestaltung der Gemälde wider, viel Empathie und Respekt sprechen daraus. Ihre Faszination erklärt sich Ulrike Böttcher mit ihrer Kindheit. "Ich bin am Wald aufgewachsen", erzählt sie, "Zuerst kamen die Eichen, dahinter die Buchen." Nicht verwunderlich also, dass Ulrike Böttcher die Eichenallee in Ebersberg als hinreißend empfindet. Eichen, so sagt sie, seien vielleicht sogar ihre Lieblingsbäume: "Die sind so schön knorrig." Zu sehen ist die Ausstellung "Baumwelten" noch bis Weihnachten zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei Ebersberg.

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