Bruck:Windrad genehmigt

Brucker Landwirte wollen jetzt Planungen vorantreiben

Das erste Windrad im Landkreis hat nun ganz offiziell seine Genehmigung erhalten. Das Landratsamt hat den 77 Seiten starken Bescheid den Antragstellern, sechs Landwirten aus der Gemeinde, die sich zur Osterkling GmbH zusammengeschlossen haben, jetzt zugestellt. Auch die Vertreter der Bürgerinitiative, die gegen das Projekt nahe des Weilers Hamberg gekämpft hat, wurde vom Landratsamt informiert. Sie können nun innerhalb eines Monats Klage einreichen; im Landratsamt geht man davon aus, dass sie dies auch tun werden.

Verbunden mit der Genehmigung sind umfassende Auflagen, wie Franz Neudecker, der zuständige Fachmann im Sachgebiet Immissionsschutz des Landratsamts, erläutert. So darf die Anlage nachts aus Lärmschutzgründen zunächst nur im gedrosselten Betrieb laufen, bis reale Lärmmessungen eventuell zu einer Neubewertung der Lage führen können. Daneben gibt es Auflagen zum allgemeinen Gefahrenschutz - beispielsweise, wie Eisabwurf verhindert werden muss -, zum Arbeitsschutz, zur Flugsicherung und zum Natur- und Artenschutz. Auch der Wasserschutz wird im Bescheid ausführlich abgehandelt, da sich das Windrad im Bereich der erweiterten Schutzzone der Wasserversorgung Elkofen befindet.

Bereits vor einigen Wochen hatte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) erklärt, dass das Landratsamt das Projekt wohl genehmigen werde, ein offizieller Bescheid lag damals aber noch nicht vor. Mit Freude nehmen die Antragsteller die Nachricht aus dem Landratsamt deshalb nun auf. "Sicher sind wir froh", sagt Hans Zäuner, Sprecher der Osterkling GmbH. Er möchte nun nochmals in der Gemeinde umfassend über das Projekt informieren, insbesondere andere Brucker mit ins Boot holen, falls sie dies wünschen. "Mal sehen, ob wir den Kreis vergrößern", so Zäuner. Aber auch auf diejenigen, die das Projekt bekämpft haben, will er noch einmal zugehen. Es sei ja schon einmal im Gespräch gewesen, das Windrad eventuell etwas kleiner zu dimensionieren, sagt Zäuner, diese Diskussion wolle man nun fortsetzen. Es gehe auch darum, wieder zu einem guten Umgang miteinander zu kommen. Die Projektgegner zeigen sich enttäuscht über den Bescheid: "Was fachlich bleibt ist der bayernweit einmalig geringe Abstand von 400 Metern zur Wohnbebauung und der unpassende Ort im Thema Heimat, Landschaftsschutz und Artenschutz", schreibt Thomas Feneberg, einer der Sprecher der Bürgerinitiative, an das Landratsamt.

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