Brenner-Zulauf:Aßlinger planen Bürgerbegehren

Die Forderung: Die Gemeinde soll alles unternehmen, damit die neuen Gleise im Tunnel verlaufen.

Von Barbara Mooser, Aßling

Brenner-Zulauf: Seit Bekanntwerden der Pläne der Bahn für die neuen Trassen im Landkreissüden gab es dort mehrere Kundgebungen, die einen schonenderen Ausbau fordern. Etwa am 18 Dezember in Eisendorf, wo 300 Personen aus Grafing, Aßling und Bruck demonstrierten.

Seit Bekanntwerden der Pläne der Bahn für die neuen Trassen im Landkreissüden gab es dort mehrere Kundgebungen, die einen schonenderen Ausbau fordern. Etwa am 18 Dezember in Eisendorf, wo 300 Personen aus Grafing, Aßling und Bruck demonstrierten.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Schon in zwei großen Demonstrationen haben viele Menschen im südlichen Landkreis gezeigt, was sie von den kürzlich vorgestellten Plänen für Bahn-Zulauf zum Brenner-Basistunnel halten: gar nichts. Denn das zusätzliche Gleispaar soll teils weit entfernt von der Bestandsstrecke verlaufen, würde kleinen Orten nahe kommen und landwirtschaftliche Flächen zerschneiden. In Aßling könnte es nun möglicherweise zu einem Bürgerbegehren kommen: Anlieger der möglichen neuen Trassen fordern, dass die Gemeinde alles tun soll, damit die Gleise in einem Tunnel verlaufen.

Der Gemeinderat befasst sich am Dienstag mit dem Thema

Nach Angaben von Bürgermeister Hans Fent (parteilos) ist der Vorstoß für ein Bürgerbegehren kurz vor Weihnachten im Rathaus eingegangen. Die Gemeinde Aßling solle alle Mittel ausschöpfen - auch rechtliche - , um eine durchgehende Tunnellösung durchzusetzen, heißt es in dem Entwurf. Bisher trägt er 32 Unterschriften, es handelt sich laut Fent vor allem um Anlieger in der Nähe des Aßlinger Bahnhofs, wo zwei der möglichen Trassen vorbeiführen würden. "Die Leute wären massiv betroffen", so Fent, wie es momentan aussehe, würden die neuen Gleise sogar teilweise direkt ihre Zufahrten durchschneiden. Tunnel sind laut dem im Dezember von der Bahn vorgestellten Konzept an diesen Stellen nicht geplant. "Massive Erdbewegungen" wären direkt vor den Häusern der Betroffenen nötig, sagt der Bürgermeister, dies sei gar nicht vorstellbar, wenn man die Situation dort kenne. Für ihn heiße das, dass die Planer entweder noch keinen Blick auf die Lage vor Ort geworfen hätten oder aber bei der Feinplanung noch einiges ändern müssten. So wie es jetzt aussehen, befürchteten die Anwohner nicht nur, ein hässliches, massives Bauwerk direkt vor die Nase gesetzt zu bekommen, sondern auch kontinuierlichen Lärm und eine deutliche Wertminderung bei den eigenen Immobilien. "Ich kann gut verstehen, dass die Leute, die dort wohnen, jetzt sehr aufgewühlt sind", sagt Fent.

Die Gemeinde muss jetzt erst einmal prüfen, ob ein Bürgerbegehren in dieser Form überhaupt zulässig wäre, bevor dann weitere Schritte folgen können. Der Antrag der Aßlinger Bürger ist auch in der Gemeinderatssitzung am 11. Januar ein Thema.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: