Bildung:Weiterkämpfen für ein Gymnasium

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Poinger Bürgerinitiative kritisiert Landrat für ablehnende Haltung

Die Bürgerinitiative "Gymnasium für Poing" wirft Landrat Robert Niedergesäß (CSU) vor, die Prognosen der Schülerzahlen für die kommenden Jahre geschönt zu haben und den ihrer Ansicht nach starken Bedarf an einem fünften Gymnasium im Landkreis weiter zu ignorieren.

Man habe sich bisher mit einem Statement bewusst zurückgehalten, schreibt die Bürgerinitiative in einer Pressemitteilung. Aber nach Durchsicht der Daten habe man festgestellt, dass "dieses Gutachten stark an die damalige Vorstellung der Prognosen für die Realschule Poing erinnert." Auch hier seien Prognosen vorgestellt worden, die "schöngerechnet" worden seien und zu einer "ablehnenden Beurteilung für die Realschule in Poing führten".

Eine Untersuchung, die jüngst dem Ausschuss für Soziales, Familie und Bildung des Kreistags vorgestellt worden sind, hatte gezeigt, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren bis 2032 zwar von derzeit 8733 auf 8980 steigen, die Zahl der Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren im selben Zeitraum aber von 4819 auf 4641 sinken wird. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die Tatsache, dass das Franz-Marc-Gymnasium in Markt Schwaben dann nicht mehr ausgelastet wäre, hatte sich Niedergesäß einem neuen Gymnasium in Poing gegenüber ablehnend gezeigt.

Für die Bürgerinitiative liegt der Grund für die ablehnende Haltung des Landrats woanders, nämlich in den Kosten: "Mit 25 bis 30 Millionen Euro würde sein Haushalt für ein Gymnasium in Poing belastet, und deswegen versucht er auf jeden Fall, auf Kosten unserer Schülerinnen und Schüler ein Gymnasium in Poing zu vermeiden." Dass der Bedarf an einem weiteren Gymnasium vorhanden ist, zeige sich auch in der Forderung des Landratsamtes, das ohnehin schon überfüllte Gymnasium in Vaterstetten weiter auszubauen, so die Initiatoren weiter.

Am 3. Juli möchte die Bürgerinitiative Poing bei einem Informationsabend die derzeitigen Entwicklung rund um ein mögliches Gymnasium in Poing darstellen. "Wir werden uns dafür einsetzen und unsere Stimme erheben für alle jetzigen und künftigen Poinger Schülerinnen und Schüler, damit ihnen wohnortnahes, sicheres und pädagogisch sinnvolles Lernen ermöglicht wird", schreibt sie.

© SZ vom 22.06.2015 / imei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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