Bildung:Bis zum letzten Quadratmeter

Die Wendensteinschule braucht immer mehr Klassenzimmer. Zum nächsten September müssen darum erneut Räume umgebaut und umgenutzt werden

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Das Stühlerücken in der Wendelsteinschule geht weiter. Weil dort im kommenden Schuljahr mindestens 15 Klassen unterrichtet werden, muss ein weiteres Unterrichtszimmer eingerichtet werden. Das soll durch eine Umverteilung der Räume für Fachunterricht und Mittagsbetreuung sowie den Umbau der alten Hausmeisterwerkstatt geschaffen werden. Wie dies konkret abläuft, darüber informierte sich nun der zuständige Ausschuss des Gemeinderats bei einem Lokalaugenschein.

Bereits in den vergangenen Jahren musste die Schule bei der Raumbeschaffung kreativ sein, wie Rektorin Martina Strauß und Gabriele Dürmeier von der Mittagsbetreuung den Gemeinderäten erklärten und bei dem Rundgang zeigten. So wurden die aktuell von der Mittagsbetreuung genutzten Räume im Erdgeschoss dort eingerichtet, wo früher die Musikschule angesiedelt war. In den zuvor von der Mittagsbetreuung genutzten Raum konnte in diesem Schuljahr das 14. Klassenzimmer einziehen. Das war nötig geworden, weil die Bevölkerung im Sprengel der Wendelsteinschule stark gewachsen ist, dementsprechend gestiegen sind die Schülerzahlen. Im Moment besuchen 326 Kinder die Wendelsteinschule, bis zu 355 könnten es vom September kommenden Jahres sein.

Bildung: „Jeder Quadratmeter der Schule hat einen Nutzen“, stellt Bürgermeister Georg Reitsberger beim Rundgang durch die Wendelsteinschule erfreut fest. Und der Nutzen ändert sich ständig, dieser Handarbeitsraum wird bald ein weiteres Klassenzimmer.

„Jeder Quadratmeter der Schule hat einen Nutzen“, stellt Bürgermeister Georg Reitsberger beim Rundgang durch die Wendelsteinschule erfreut fest. Und der Nutzen ändert sich ständig, dieser Handarbeitsraum wird bald ein weiteres Klassenzimmer.

(Foto: Christian Endt)

Zuwachs gibt es dadurch auch bei der Mittagsbetreuung. Wie Dürmeier erklärte, nehmen aktuell 122 Kinder das Angebot wahr, kommendes Schuljahr könnten es rund 140 sein. Oder noch mehr, erwartet zumindest FDP-Gemeinderätin Renate Will. Schließlich seien die Eltern die langen Öffnungszeiten der Kindergärten und Krippen gewohnt, dieses Angebot müssten die Schulen ebenfalls bereitstellen. Diese Beobachtung hat auch Rektorin Strauß gemacht, die Nachfrage nach Nachmittagsbetreuung nehme stetig zu.

Das ist auch der Grund für die aufwendige Rochade im Schulhaus. Damit die Mittagsbetreuung weiter in gewohnten Umfang stattfinden kann, müssen die Räume neu verteilt werden. So ist geplant, einen Handarbeitsraum im Erdgeschoss zum neuen Klassenzimmer umzubauen. Handarbeiten findet dann in einem derzeit von der Mittagsbetreuung genutzten Raum im Souterrain statt. Dafür wird die derzeit kaum benutzte Hausmeisterwerkstatt umgebaut, die praktischerweise neben der "Mampfstation" genannten Mensa der Mittagsbetreuung liegt.

Bildung: Früher übten hier die Musikschüler, nach deren Umzug konnte die Mittagsbetreuung erweitert werden, erklärt Gabriele Dürmeier den Gemeinderäten.

Früher übten hier die Musikschüler, nach deren Umzug konnte die Mittagsbetreuung erweitert werden, erklärt Gabriele Dürmeier den Gemeinderäten.

(Foto: Christian Endt)

Diese Lösung funktioniert allerdings nur, falls der Platzbedarf im kommenden Schuljahr nicht noch höher ausfällt. Seitens der Schulleitung schließt man nämlich nicht aus, dass durch weitere Zuzüge in den Sprengel im kommenden Schuljahr sogar 16 Klassen gebildet werden müssten. Dies ist etwa der Fall, wenn viele Drittklässler zuziehen, dann müssten die Klassen geteilt werden. Allerdings hat die Schule für diesen Fall noch eine Art Notlösung in der Hinterhand: Zwei derzeit von der VHS genutzten Räume im Dachgeschoss könnten für Handarbeit und Werken genutzt werden, ein bestehender Fachraum dann zum 16. Klassenzimmer werden. Wie Ralf Schloemlich vom Bauamt erklärte, gebe es sogar schon einen entsprechenden Beschluss des Gemeinderats: Im Notfall muss die VHS der Schule Platz machen.

"Jeder Quadratmeter der Schule hat einen Nutzen", lobte Bürgermeister Georg Reitsberger. Allerdings ist mit dem nun beschlossenen Umbauprogramm die Kapazität des Schulhauses ziemlich ausgereizt. Mehr Räume, auch das hatten Verwaltung und Schulleitung bereits untersucht, ließe sich dann nur noch durch die Aufstellung von neuen Containern im Innenhof schaffen - was allerdings bis zu 400 000 Euro kosten würde. Mit etwa 150 000 Euro ist das nun beschlossene Raumtauschprogramm dagegen deutlich günstiger.

Bildung: Von 2019 an soll die Wendelsteinschule dank einer Umsprengelung wieder etwas weniger Schüler haben.

Von 2019 an soll die Wendelsteinschule dank einer Umsprengelung wieder etwas weniger Schüler haben.

(Foto: Christian Endt)

Damit man aber nicht in einigen Jahren doch die teuren Container aufstellen muss, ist nach Fertigstellung der neuen Schule am Sportplatz eine Neueinteilung der Sprengel geplant. Mit dem Schuljahr 2019/2020 soll dadurch die Zahl der Kinder an der Wendelsteinschule wieder etwas sinken.

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