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Bewertung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft:Acht Plätze nach unten

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Der Filzenexpress schneidet beim aktuellen Qualitätsranking schlechter ab, der Meridian behauptet seine Position

Schlechte Noten für die Südostbayernbahn: Im aktuellen Qualitätsranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) zum Halbjahr 2018 ist der Filzenexpress gleich um acht Plätze nach hinten gerutscht und war daher größter Verlierer. Der Meridian hingegen hat erneut einen guten Platz im vorderen Mittelfeld behauptet. Bewertet werden die Sauberkeit, die Fahrgastinformationen, die Funktionsfähigkeit der Ausstattung, die Serviceorientierung der Zugbegleiter und die Kundenorientierung bei Beschwerden. Die Pünktlichkeit hingegen spielt bei diesem Ranking keine Rolle. Außer Fahrgastbefragungen fließen in die Bewertung auch eigene Kontrollen der BEG ein.

Die BEG plant, finanziert und kontrolliert den Schienenpersonennahverkehr im Freistaat. Ihr Ranking bedeutet für die Betreiber der Strecken nicht nur Lob oder Tadel - es wirkt sich auch konkret auf die Finanzen aus. Wer die Erwartungen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft erfüllt, erhält Boni. Wer zu schlecht abschneidet, muss hingegen mit Abzügen rechnen. Letzteres ist allerdings eher selten; im Halbjahresranking erzielten 26 von 29 bewerteten Netzen Werte im Bonusbereich und übertrafen damit die Mindesterwartungen der BEG.

Bei Fahrgastinformationen müssen beide Anbieter nachlegen

Dies gilt auch für die beiden Bahnstrecken durch den Landkreis. Der Meridian landete im Halbjahresranking 2018 auf Platz neun, hat also seine Position im Vergleich zum Jahr 2017 behauptet. Besonders positiv sind hier die Zugbegleiter aufgefallen, aber auch die Fahrgastinformationen haben sich verbessert, wie ein BEG-Sprecher mitteilt. Die Stationsansagen hätten sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Pluspunkte gibt es auch für die Sauberkeit in den Zügen als auch für das äußere Erscheinungsbild: Züge, die mit Graffiti verschmiert waren, haben die Tester gar nicht festgestellt. Bemängelt wurde von Kunden und Testern, dass es bisweilen keine Seife oder kein Papier in den Toiletten gab und dass WCs als defekt beschildert wurden. Auch der Umgang mit Beschwerden von Kunden könnte noch verbessert werden.

Der Linienstern Mühldorf, zu dem auch der Filzenexpress gehört, war im vergangenen Jahr im Ranking noch auf Platz zehn bekommen, jetzt rutschte er auf Platz 18 ab. Die schlechte Bewertung war laut BEG unter anderem darauf zurückzuführen, dass das Zugpersonal zu wenig präsent war, außerdem waren viele Züge mit Graffiti verschmiert. Auch die Sauberkeit der Sanitäreinrichtungen und der Fußböden in den Zügen ließ zu wünschen übrig. Punktabzüge gab es auch für die Fahrgastinformationen, unter anderem für die optische Haltestelleninformation im Zug.

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Quelle:
SZ vom 20.08.2018 / moo
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