Bericht der Energieagentur:Mehr Erneuerbare

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Pro-Kopf-Ausstoß von CO₂ sinkt im Landkreis Ebersberg

Zwischen 2016 und 2018 hat sich der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch im Landkreis Ebersberg leicht erhöht. Das geht aus der Treibhausgasbilanzierung für das Jahr 2018 hervor, die jetzt von der Klimaschutzmanagerin Lisa Rütgers und der Energieagentur Ebersberg-München veröffentlicht wurde. Machte der Anteil der erneuerbaren Energien im Jahr 2016 noch 13,3 Prozent aus, lag er 2018 bei rund 14 Prozent. Zugleich stieg der Energieverbrauch zwischen den beiden Berichtsjahren um 5,7 Gigawattstunden an, was sich einerseits durch die Wirtschaftsleistung des Landkreises, aber auch durch ein Bevölkerungswachstum von knapp 3000 Menschen erklären lässt.

Leicht verbessert hat sich dem Bericht zufolge auch der Pro-Kopf-Ausstoß von CO₂. Dieser lag mit 7,53 Tonnen pro Person knapp 330 Kilogramm unter den Emissionen, die - nach einer Anpassung der Berechnungsmethode auf ein genaueres Rechenverfahren - für 2016 berechnet werden können. Damals waren es insgesamt 7,86 Tonnen. Es fehlen jedoch weiterhin die Emissionen für Konsum und Ernährung, da für diese keine verlässlichen Daten vorliegen, wie die Energieagentur in einer Pressemeldung schreibt. Nach wissenschaftlichem Konsens liegt der Richtwert für ein klimaneutrales Leben bei einem Pro-Kopf-Ausstoß von weniger als zwei Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Jahr.

Für den Einkauf der außerhalb des Landkreises produzierten Energieträger wie Heizöl, Benzin und Diesel flossen nach Berechnungen der Energieagentur knapp 356 Millionen Euro aus dem Landkreis ab. Damit sind sie im Vergleich zu 2016 um knapp 100 Millionen Euro angestiegen, damals flossen rund 257 Millionen Euro für den Zukauf von Energieträger ab. Das ist vor allem den hohen Benzin- und Heizölpreisen des Jahres 2018 geschuldet. In Folge des Klimawandels kam es im Jahr 2018 zu einer längeren Dürreperiode in weiten Teilen Deutschlands, die auf dem Rhein und anderen Wasserstraßen die Güterschifffahrt stark einschränkte. Das führte insbesondere in Westdeutschland zu einem signifikanten Anstieg der Benzin- und Dieselpreise. Hinzu kam die Explosion einer Raffinerie in Ingolstadt, die die Versorgungslage in Bayern zusätzlich verschärfte.

Für das Berichtsjahr 2020 - diese Bilanzierung wird voraussichtlich in diesem Jahr erscheinen - erwartet man bei der Energieagentur einen deutlichen Rückgang dieser Ausgaben, da einerseits durch Home-Office-Regelungen in vielen Haushalten weniger Benzin und Diesel gekauft werden musste und zugleich durch den Einbruch der weltweiten Nachfrage sowie durch den "Handelskrieg" zwischen Russland und den arabischen Ländern der Rohöl-Preis extrem gesunken war.

© SZ vom 22.01.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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