Beratungen in Vaterstetten:Große Pläne trotz Krise

In den Gemeindegremien geht es diese Woche um 16 Millionen Euro

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten soll die öffentliche Hand bekanntlich großzügig investieren, in der Großgemeinde scheint man sich das zu Herzen zu nehmen. Der Gemeinderat berät am Donnerstag, 24. September, über Großprojekte im Gesamtvolumen von knapp 16 Millionen Euro.

Das teuerste Einzelprojekt ist der Neubau der Turnhalle an der Wendelsteinschule, ein Vorhaben, das noch der alte Gemeinderat auf den Weg gebracht hat. Die bestehende Halle ist baufällig und wurde vor fünf Jahren provisorisch saniert, so dass sie zumindest wieder gefahrlos benutzt werden kann. Zusammen mit der versenkten Halle, die auch für Veranstaltungen nutzbar sein soll, ist ein Hort mit vier Gruppen und einem Werkraum im Obergeschoss geplant. Rund 6,8 Millionen Euro würde das insgesamt kosten, heuer werden Planungskosten von etwa 350 000 Euro anfallen. Diese stehen fest, diskutiert werden soll im Gremium aber nun, ob sich durch eine einfachere Ausführung der Halle und eine Verkleinerung des Hortes Geld sparen lässt. Zu allem Überfluss steht das Projekt noch unter einem gewissen Zeitdruck, denn die Gemeinde plant mit Fördergeld aus einem Programm für Schulsportstätten. Bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten könnte man hier bekommen, allerdings nur, wenn der Bau bis Ende 2023 komplett fertig und abgerechnet ist. Dementsprechend ehrgeizig ist der Zeitplan, der Baubeginn ist für Frühjahr 2022 geplant, schon 2024 soll das Gebäude in Betrieb gehen.

Zeitdruck gibt es auch bei zwei anderen Vorhaben, bei denen allerdings Einsparungen wohl nicht möglich sind: Der Sanierung des Feuerwehrhauses Vaterstetten für rund 950 000 Euro und jene der gemeindeeigenen Wohngebäude in der Baldhamer und Carl-Orff-Straße. Letztere ist ein Dauerthema, Grund sind Baumängel an den Betonteilen. Die aktuelle Sanierung läuft bereits seit zwei Jahren, bislang wurde die Tiefgarage saniert. Nun sind Treppenhäuser und Fassaden an der Reihe, die Kosten werden auf etwa 2,6 Millionen Euro geschätzt. Allerdings könnten sie noch steigen, da sich der genaue Zustand der Betonteile wohl erst während der Sanierung zeigen werde, empfohlen wird ein Risikopuffer von 15 Prozent. Beide Sanierungen gelten als dringend, schon alleine damit die Schäden und damit die Kosten nicht noch weiter zunehmen. Bei der Feuerwehr ist der Zustand des Gebäudes sogar so schlecht, dass aus Sicherheitsgründen bereits erste Maßnahmen umgesetzt werden mussten.

Eine gewisse Dringlichkeit gibt es auch bei der Erweiterung der Sportanlage des FC Parsdorf, ein lange gehegter Wunsch des Vereins. Hierfür ist aber ein Grundstück nötig, das sich derzeit im Besitz der Stadt München befindet. Diese würde es zwar für 700 000 Euro verkaufen, aber nur bis Anfang Februar kommenden Jahres. Deutlich teurer, aber immerhin ohne Zeitlimit, stellen sich dann die Erweiterungen selbst dar, geplant ist neben verschiedenen neuen Sportplätzen auch ein neues Vereinsheim. Insgesamt wird mit etwa fünf Millionen Euro für das Projekt gerechnet.

Um viel Geld wird es bereits an diesem Mittwoch, 23. September, gehen, dann stellt die Kämmerei im Finanzausschuss den Zwischenbericht für den Haushalt 2020 vor und wie sich die Corona-Krise hier auswirkt. Beide Sitzungen finden in der Turnhalle der Parsdorfer Grundschule, Purfinger Straße 20, statt und beginnen um 19 Uhr.

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