Beeindruckende Beiträge:Von Monstern, Feen und Cäsar

Filmabend am Gymnasium Markt Schwaben

Um den richtigen Einsatz von Mikro und Kamera geht es bei dem Workshop, den die Bavaria Film am Gymnasium Markt Schwaben anbietet.

(Foto: Veranstalter)

Filmabend am Markt Schwabener Gymnasium begeistert etwa 300 Gäste

Von Anja Blum, Markt Schwaben

Der Name ist eine ziemliche Untertreibung: Der "Filmabend" am Markt Schwabener Gymnasium ist mitnichten eine kleine, kuschelige Veranstaltung, sondern vielmehr eine Art Festival, mit Workshops, Kinoatmosphäre, Gastbeiträgen und richtig großem Publikum. Kein Wunder also, dass der Filmbeauftragte Peter Rohmfeld stolz ist auf seine Zöglinge. "Es ist immer wieder toll, was wir da auf die Beine stellen", sagt er, auch heuer sei die Resonanz von allen Seiten hervorragend gewesen. Besonders freut sich Rohmfeld darüber, dass die Veranstaltung auch bei den Jugendlichen gut ankommt, dass unter den etwa 300 Gästen "mehr Schüler als Eltern und Lehrer waren".

Im Mittelpunkt steht stets die Filmgruppe des Franz-Marc-Gymnasiums (sechste bis elfte Klasse), die ihr Werk des vergangenen Schuljahrs präsentiert. Dieser Kurzfilm, zwölf Minuten lang, trug den Titel "Kaya", die Idee dazu stammt von Amelie Süßmeier, sie gewann damit den Drehbuchwettbewerb der Schule. Umgesetzt wurde es von der gesamten Filmgruppe unter der Leitung von Rohmfeld. Die Ausgangslage entspricht der Lebenswelt vieler Jugendlicher: Kaya wird in der Schule gemobbt. Doch der Zufall spielt dem Mädchen eine magische Brille in die Hände, durch die es Gedanken, Gefühle und Erinnerungen lesen kann. Eine Fähigkeit, die nach anfänglichen Rachegelüsten eine echte Persönlichkeitsentwicklung anstößt.

Doch damit nicht genug: Sechs weitere Autoren vom Franz-Marc-Gymnasium stellten ihre Werke vor, die teils in Eigenregie entstanden sind: Um Monster und Feen geht es in einem Trickfilm, den eine sechste Klasse unter der Leitung von Rohmfeld entworfen und realisiert hat, Reiseimpressionen aus Schottland präsentierte Jonas Schlögl (10c), der zusammen mit seiner Klasse auch den Film "Redit" erarbeitet hat. Darin taucht Julius Cäsar in der Gegenwart auf und trifft auf Schülerinnen, die zum Glück des Lateinischen mächtig sind. Sie helfen dem großen Römer, die Errungenschaften der Neuzeit kennenzulernen. Nach einer wahren Begebenheit in Poing wiederum hat Florian Adler (Q11) seinen Kurzfilm "Scherbe" inszeniert: Ein junger Mann wird an einer Bushaltestelle von einem anderen mit einer Glasscherbe angegriffen, es kommt zu einer Verfolgungsjagd, doch am Ende kann das Opfer fliehen. Ebenfalls von Florian Adler stammt das "Experiment", in dem ein junger Mann in Gefangenschaft gerät - ohne zu wissen, wie ihm geschieht. Und jede Menge Neugier erzeugte ein Trailer von Philipp Strehlow (10c), Fabian Strehlow (Q11) und Malin Buchmann (Q11): Von wegen "Ruhe in Frieden" - hier passieren einer Gruppe Jugendlicher im Wald unheimliche Dinge zwischen Horror und Crime...

Darüber hinaus waren zwei Beiträge von Gastschulen zu sehen: Die Realschule Holzkirchen zeigte "Die zauberhafte Schulaufgabe", ein kurzer Spielfilm, in dem an einer Schule für Zauberer eine wichtige Klassenarbeit trotz aller Vorsichtsmaßnahmen völlig aus dem Ruder läuft. Und die Fachoberschule Straubing hatte den Dokumentarfilm "Becoming a queen" im Gepäck: Marco ist 19 Jahre alt und lebt in einer Kleinstadt in Niederbayern, als Dragqueen legt er das andere Geschlecht als Kunstform aus. Doch eigentlich gebe es nicht viele Unterschiede zwischen ihm und anderen, sagt er. Im Anschluss an die Vorführungen wurden jeweils die Autoren vorgestellt und die Werke kurz besprochen. "Aber sie waren alle toll" - lautet Rohmfelds Fazit.

Zuvor, bei drei Workshops, hatten sich die Schüler allerhand Tipps von Experten holen können. Drei Gäste von der Bavaria Film zeigten, wie man mit der Kamera cinematisch umgeht, der Visual Effect Artist Björn Windorf machte die Nachwuchsfilmer mit technischen Finessen vertraut und Maya Reichert, Dokumentarfilmerin und Dozentin an diversen Akademien, erklärte, wie man ein Interview richtig aufbaut und führt. Insofern darf man schon jetzt gespannt sein auf den Markt Schwabener Filmabend 2019.

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