Baubranche im Landkreis:Gewerkschaft warnt vor Nachwuchsmangel

Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind viele Baufirmen im Landkreis Ebersberg vergeblich auf der Suche nach Azubis. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter Berufung auf aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur hin. Danach blieben im Juli 64 Prozent aller Ausbildungsstellen auf dem Bau unbesetzt. Von 14 ausgeschriebenen Plätzen im Landkreis waren noch neun zu vergeben. Bereits im vergangenen Jahr waren zum selben Zeitpunkt 50 Prozent aller Ausbildungsplätze im Bauhauptgewerbe unbesetzt.

Michael Müller von der IG BAU Oberbayern spricht von einem "Alarmsignal". Wenn es den Firmen nicht gelinge, Schulabgänger für die dringend gebrauchte Arbeit als Maurer, Straßenbauer oder Baugeräteführer zu finden, dann gerate das Fundament der ganzen Branche ins Wanken. "Aber nur wenn die Arbeitsbedingungen auf Baustellen attraktiver werden, lässt sich das Nachwuchs-Problem lösen", ist der Gewerkschafter überzeugt. In der laufenden Tarifrunde fordert die IG BAU deshalb ein monatliches Einkommensplus von 100 Euro für alle Azubis. Außerdem soll die lange, meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle entschädigt werden. "Wer sich bei der Berufswahl für den Bau entscheidet, der muss auch Familie, Freizeit und Arbeit unter einen Hut bringen können", fordert Müller.

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