Bahnverkehr in Poing:Nicht auf Augenhöhe

Kein Ausbau, kein Lärmschutz: Das Verhalten der Bahn lässt den Poingern wenig Hoffnungen auf fruchtbare Verhandlungen.

Kommentar von Barbara Mooser

Katzenvideos auf Youtube sind nicht nur Zeitkiller, sie können auch lehrreich sein: In einem wird eine Katze zur Lachnummer, weil sie zu fett geworden ist, um durch die Katzenklappe zu passen, und zeitweise feststeckt.

Vielleicht sollten sich Bahn, Bund und Freistaat dieses Filmchen mal ansehen - möglicherweise würden sie dann eher verstehen, was in wenigen Jahren in Poing los sein wird. Wenn man entschieden mehr Bahnverkehr auf eine Strecke schicken will, dann wird das langfristig nicht ohne einen entsprechenden Gleisausbau möglich sein. Jahrzehntelang wurde das immer wieder in Aussicht gestellt - doch immer wieder wurden die Pläne aus Geldmangel gekippt.

In Poing hatte das zur Folge, dass die Gemeinde auch den Bau einer Fußgänger- und Radlerunterführung unter der Bahn, der beide Ortsteile verbinden soll, auf die lange Bank geschoben hat - schließlich sollte man ja wenigstens wissen, unter wie vielen Gleisen die Unterführung verlaufen soll.

Jetzt soll es losgehen, in Kooperation mit der Bahn, die endlich den lange geforderten barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Poing realisieren will. Dass sie diesen überfälligen Schritt der Gemeinde nun auch noch als "Chance" verkaufen will, zeigt exemplarisch, dass die Bahn die Gemeinden nicht ansatzweise als Partner auf Augenhöhe sieht. Das lässt wenig Hoffnungen für Verhandlungen über Lärmschutz und andere Verbesserungen.

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