Auszeichnung:Die Experten fürs Herz

Chest Pain Unit in der Kreisklinik ist jetzt offiziell zertifiziert

Die Chest Pain Unit (CPU) in der Kardiologie der Kreisklinik ist jetzt offiziell empfohlene Behandlungsstätte für Brustschmerz- und Herzinfarktpatienten. Im Januar wurde die CPU von der Deutschen Fachgesellschaft für Kardiologie (DGK) zertifiziert. "Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung, zumal sie für eine Klinik unserer Größenordnung etwas Besonderes ist", sagt Kardiologie-Chefarzt Martin Schmidt. Das Zertifikat bestätige, dass Patienten in der CPU optimal von Spezialisten ihres Fachgebietes nach ganz bestimmten, von der DGK erarbeiteten und empfohlenen Strukturen und Qualitätsstandards versorgt werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreisklinik.

Zu den zahlreichen Kriterien, die für eine Zertifizierung erfüllt werden müssen, gehört, dass das Herzkatheterlabor rund um die Uhr in Bereitschaft ist und Herzinfarktpatienten dort jederzeit sofort behandelt werden können. Zudem müssen für die Versorgung der Patienten mindestens vier interventionelle Kardiologen bereitstehen. Strukturierte Teambesprechungen, das Vorhalten exakter Behandlungsalgorithmen bei Herzpatienten und die Dokumentation kritischer Fälle gehören ebenso zu den qualifizierenden Maßnahmen wie Fortbildungen der Ärzte und des speziell geschulten Pflegepersonals.

Die CPU ist in die Kardiologie integriert und besteht aus zwei Räumen, die mit jeweils zwei Betten, spezieller Messtechnik und Monitoren ausgestattet sind, so dass die Vitalfunktionen der Patienten wie etwa Puls- und Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffgehalt des Blutes festgestellt und überwacht werden können. Für den Fall, dass die vier Betten nicht ausreichen, stehen weitere, mobile Monitore zur Verfügung, mit denen auch andere Plätze auf der kardiologischen Station für Brustschmerz-Patienten ausgestattet werden können.

Erkrankungen, die in der CPU diagnostiziert und behandelt werden, sind neben Herzinfarkt Angina pectoris, auch als Brust- oder Herzenge bezeichnet, Bluthochdruck-Krisen, Herzrhythmusstörungen, Aortenaneurysma - also krankhafte Erweiterungen der Hauptschlagader des Körpers, die bei einem Einriss zu einer inneren Blutung führen kann -, aber auch Lungenembolien, die ebenfalls Schmerzen im Brustkorb verursachen können, sowie ein plötzlicher Bewusstseinsverlust und Probleme mit liegenden Herzschrittmacher- und Defibrillatorsystemen.

Die Einheit wurde in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich entwickelt. Mittlerweile werden Patienten, bei denen das im Rettungswagen durchgeführte EKG auf einen akuten Herzkranzgefäßverschluss schließen lässt, ohne Umweg direkt ins Herzkatheterlabor gebracht.

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