Beim geplanten Baugebiet "In den Reuten III" gab es für die Gemeinde Hohenlinden bisher schon einige Herausforderungen zu meistern. Ein Streit mit Anwohnern unter anderem wegen Abstandsflächen, künftigen Lärm und die Höhe der neuen Gebäude hat im Zuge der Planung einige Rechtsanwälte der klagenden Nachbarn und der Gemeinde beschäftigt und zu Verzögerungen geführt. Einige Anwohner des neuen Baugebiets hatten sogar eine Normenkontrollklage in Erwägung gezogen. Nun kam im vergangenen März auch noch ein Hackerangriff auf die Homepage der Gemeinde dazu, von dem Bauamtsleiterin Beatrice Huber auf der jüngsten Gemeinderatsitzung berichtete. Offenbar hatten sich nach ihrer Darstellung Computer-Hacker im März an der Homepage der Gemeinde zu schaffen gemacht, die Sicherheitsvorkehrungen überwunden und die Internet-Seiten zeitweise sogar lahmgelegt. Für die Planung des neuen Baugebietes "In den Reuten III" hat der Vorgang nun Folgen: Die öffentliche Auslegung muss erneut stattfinden.
Beatrice Huber teilte dazu auf Anfrage mit, dass die Unterlagen zum entsprechenden Bebauungsplan und die Einschätzungen der Gemeinde zu umweltbezogenen Stellungnahmen in der Fassung vom 17. Februar wegen des formellen Verfahrensfehlers nach dem Hackerangriff erneut öffentlich ausgelegt werden müssen. Am Ende der Sitzung - die wegen der Corona-Pandemie in der Aula der Grundschule stattfand - begründete Huber dieses Vorgehen gegenüber den Gemeinderatsmitgliedern und den mehr als ein dutzend Zuhörern damit, dass wegen des Hackerangriffs die Unterlagen im Internet einige Tage nicht mehr zu sehen waren und deshalb ein formeller Verfahrensfehler im Hinblick auf die Auslegung erfolgt sei. Die öffentliche Auslegung von März bis Anfang April sei damit anfechtbar geworden, sie müsse zur Heilung des Verfahrensfehlers deshalb wiederholt werden.
Am Inhalt der Planunterlagen ändere sich dadurch nichts. Die erneute öffentliche Auslegung soll vom 22. April bis 29. Mai stattfinden, hieß es. Der formelle Verfahrensfehler werde dadurch geheilt, teilte die Leiterin des Bauamts mit. Huber und Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) sagten zudem, dass die erneute Auslegung keine unmittelbare Auswirkung auf den Zeitplan zur Realisierung des neuen Baugebietes habe, da die bisher bereits eingegangenen Stellungnahmen im Rathaus ohnehin einige Zeit für die Abwägung in Anspruch nehmen werden. Durch den vermuteten Angriff auf das EDV-System der Gemeinde waren die Bekanntmachung des Bebauungsplans, die Planunterlagen und bereits vorliegende Stellungnahmen tagelang auf der Homepage der Gemeinde nicht mehr einsehbar. Mit dem Baugebiet "In den Reuten III" wird sich der Hohenlindener Gemeinderat also auch in der neuen Amtszeit mit neuer Besetzung weiter beschäftigen müssen.