Aufführung am Gymnasium:Grafing macht die La-Ola-Welle

G'G Showtanzveranstaltung

Sechs Schülerinnen des Gymnasiums Grafing beim gekonnten Flamenco-Tanz auf der Bühne in der Stadthalle.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der "Tanz durchs Leben" ist eine fulminante Schüler-Show - bei der auch die Lehrer ihren Part haben

Von Hoda Shoeir, Grafing

Ein Raum mit etwa 200 Zuschauern, jede Menge Tänzer, zwei bunte Kästen für Spenden. Am vergangenen Donnerstag traten diverse Tanzgruppen des Gymnasium Grafing in der Stadthalle zugunsten der Stiftung Kinderkrebshilfe Ebersberg auf. Einen "Tanz durchs Leben", hatten die Veranstalter versprochen, mit unterschiedlichsten Tanzstilen und -formen erinnerten die Gruppen an den Lebenskampf schwer kranker Kinder.

Drei Moderatorinnen eröffneten die Veranstaltung mit einer kurzen Schauspielszene, dieses Motiv wiederholte sich zwischen jeder Gruppenaufführung während im Hintergrund eine Akrobatikmatte aus- beziehungsweise eingerollt wurde. Für den ersten Auftritt ein Muss: es führten nämlich die Gruppe "der Wolf mit seinen 20 Schäfchen" eine Akrobatikchoreografie auf, mit allem drum und dran. Eine große Pyramide, Hebefiguren und eine abschließende La-Ola-Welle.

Die Moderatorinnen kündigten die nächste Gruppe an, genannt Die sportlichsten Schüler der Schule, welche einen intermediären Tanz "Easy Dance" vorführten. Ein Sprung von intermediär zu fortgeschritten: mit traditionellen schwarzen Pumps galoppierten sechs Damen in langen, bauschigen Flamencokleidern auf die Bühne. Die Tänzerinnen der Flamencotanzschule München führten die Choreografie von Harissa Hernandez einwandfrei auf. Bei jedem lauten Absatzstampfen konnte man sehen, wie die Mädchen eine enorme Körperspannung aufrecht erhielten, nicht einmal die Blume im engen Dutt rührte sich. Schneller werdende Stampfrhythmen kündigten schon die Kulmination des Auftritts an, mit den Beinen wurde in die Luft getreten, dabei enthüllten die langen Röcke kurz die Darstellerknie. Ein hochgestimmtes "Olé!" ertönte aus dem Publikum, gefolgt von tosendem Applaus und Pfiffen.

Soviel zur Tradition. Die nächste Gruppe verfolgte offensichtlich ein ganz anderes Konzept. Diversity steht nicht nur für eine gemischte Tänzergruppe, sondern für diverse Musik mit verschiedenen Tanzelementen. Einheitlich in olivenfarbenen Hosen und schwarzem Rollkragenpullis marschierten selbstbewusste Mädchen auf die Bühne. Von Musik mit afrikanischen Zügen, bis hin zu Reggaeton. Dramatische Chest-Pops im Wippen im Beat von Schussgeräuschen und Running Mans - die Mädchen erwiesen sich als erstklassige R'n'B-Performer. Kurzes Gelächter brach aus, als der im Internet virale Move "Shoot" kurz in die Abfolge integriert wurde.

Und dann kam noch etwas anderes - wirklich etwas ganz anderes. Wer noch nie einen Einradtanz miterleben durfte, hat etwas verpasst. Latexkostüme passend zum Einrad, acht Mädchen mit offensichtlich überdurchschnittlicher Körperbalance performten beeindruckende Figuren und aufs perfekteste koordinierte Armbewegungen. Sie verblüfften das Publikum mit gewagten Drehungen, die sie auf der hoch liegenden Bühne durchführten.

Noch einmal einheitliche Kostüme, in kurzen schwarzen Paillettenkleidchen bezauberten Young Energy mit ihrem Gardetanz die Menge. Das traditionelle Lied ging in Technomusik über - und es wurde ein Tanzgemisch aus Volkstanz und Techno performt. Anschließend trat das P-Seminar mit einem modernen Hip-Hop-Tanz auf - und direkt danach die Lehrer des Gymnasium Grafings. Begleitet von Gelächter und Gepfeife marschierten sie über die Bühne, machten Kniebeugen und planten zwischendurch sogar einen Garderobenwechsel ein. Die Einlage imponierte den Gästen so sehr, dass eine Zugabe gefordert wurde - die Lehrer beugten sich dem Willen der Fans und wiederholten den Akt.

Nach einer zwanzigminütigen Pause führte die Tanz AG der Chiemsee-Realschule eine Lyrical-Jazz-Choreografie vor. Die Mädchen hatten sich zu diesem Anlass mit weißer Gesichtsbemalung verziert. Der Tanz enthielt viele pulsierende Elemente, begleitet von dem Song "This Is Me" aus dem Film "The Greatest Showman" drücke der Beitrag, so erklärte die Moderatorin, Selbstakzeptanz und die Ablehnung der Eitelkeit aus.

Ein Modern Dance Solo und eine begeisternde Akrobatikaufführung folgten. Die Gruppe KNS-Move trat danach sogar mit Fitnessbällen auf.

Diversity und die Flamenco Tanzschule erhielten ein zweites Mal die Auftrittsmöglichkeit und sorgten erneut für großes Staunen und laute "Wow"s beim Publikum. Die letzte Gruppe Badaboom konnte dem hohen Anspruch, den Diversity beim Hip Hop gesetzt hatte, dennoch gerecht werden.

Als Ausklang für den Abend sahen die Organisatoren einen gemeinsamen Flashmob vor. Alle Darstellerinnen und Darsteller des Abends stiegen noch einmal auf die Bühne um sich einen letzten Applaus zu verdienen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: