- Zum Schluss hat er es ohne Aufzug und Hilfe seiner Freunde nicht mehr in den Sitzungssaal des Landratsamtes geschafft. Und während der Debatten im Kreistag lieh er sich die Stimme von Benedikt Mayer, dem er seine klugen wie kritischen Beiträge zu den Debatten aufschrieb. Trotz einer degenerativen Erkrankung des motorischen Nervensystems, die seinen Körper zunehmend lähmte, setzte er sich mit ganzer Leidenschaft für die politischen Ziele der Grünen im Landkreis ein - und hätte, wenn er gesund geblieben wäre, wohl einer der großen Kommunalpolitiker werden können. Doch die schwere Erkrankung zwang Hans Haas, nur sieben Monate nach seiner Wahl in den Ebersberger Kreistag, sein Mandat im Dezember 2008 zurückzugeben. Am vergangenen Samstag ist Hans Haas im Alter von 66 Jahren gestorben.
Der Aßlinger Grünen-Politiker Hans Haas ist gestorben.
(Foto: privat)Mit dem Aßlinger, der seine kommunalpolitische Karriere 2004 mit der Bürgermeisterkandidatur in seiner Heimatgemeinde begann, verlieren die Grünen einen ihrer souveränsten Vordenker. Immer besonnen, aber auch gerne mit einem Schuss Humor, formulierte er seine intelligenten Einschätzungen zur Weltpolitik genauso wie zu Landkreisthemen und war deshalb auch für die Süddeutsche Zeitung ein geschätzter Gesprächspartner. Das Themenspektrum des Physikers reichte von Schulpolitik über Verkehrsprobleme bis zur Energiewende. Er war Mitglied im Vorstand der bayerischen Elternvereinigung und arbeitete nach seinem Ausscheiden aus dem Beruf in einem Münchner Unternehmen als Aushilfslehrer für Mathematik und Physik am Grafinger Gymnasium. Hans Haas wird an diesem Donnerstag, 25. Oktober, um 13 Uhr auf dem Aßlinger Friedhof beerdigt.