„Schau mal was für eine schöne Stimmung“, wispert es hier. „Das da oben muss Holzen sein“, flüstert es da. Viele neugierige Besucher haben am vergangenen Wochenende im Mehrzweckraum am Aßlinger Kirchplatz die Köpfe zusammengesteckt, um die Ausstellung zum Foto-Wettbewerb „Bei uns daheim“ zu bewundern. Vor allem bei der Preisverleihung am Sonntag war der Raum gut gefüllt.
Im Juni hatten der Agenda-21-Arbeitskreis Kultur und die Verwaltungsgemeinschaft Aßling alle Hobbyfotografen und -fotografinnen eingeladen, ihre schönsten Aufnahmen aus der Heimat einzureichen. Mit großem Erfolg: Insgesamt 39 Menschen aus Aßling, Emmering und Frauenneuharting folgten dem Aufruf im Gemeindeblättchen, es kamen rund 200 Bilder zusammen. Die besten wurden von einer Jury ausgewählt und in verschiedene Kategorien eingeteilt. 95 Aufnahmen schafften es in diese Vorauswahl und fanden nun einen Platz in der Ausstellung im Mehrzweckraum.
Beklatscht wurden Fotos von verschneiten Landschaften, von Feldern, Wiesen, Wäldern und der Attel, von stimmungsvoll erstrahlenden Orten, sei es im Morgenlicht oder in der Abenddämmerung. Von Kühen, Eseln oder Alpakas, die keck unter dem Wuschelschopf in die Linse schauen, und, und, und. „Angesichts dieser vielen tollen Bilder war es wirklich schwer, die Gewinner zu ermitteln“, sagte Hans Fent bei der Preisverleihung. Der Aßlinger Bürgermeister war neben seinen Amtskollegen aus Emmering und Frauenneuharting, Claudia Streu-Schütze und Eduard Koch, sowie Mitgliedern des Arbeitskreises Kultur Teil der Jury. Neben der Prämierung in insgesamt vier Kategorien mit Urkunden und eigens für den Wettbewerb entworfener goldener Kamera gab es außerdem einen Publikumspreis zu vergeben.
Ebendiesen gewann Beatrix Bauers nebulös-mystisches Attel-Bild zur blauen Stunde. Weitere Preisträger waren: In der Kategorie „Winter“: Hüseyin Apaydinli (Platz 1), Marold Moosrainer (Platz 2) und Roswitha Spielberger (Platz 3). In der Kategorie „Landschaft“: Hermann-Josef Olma (Platz 1), Günter Huber (Platz 2) und Elisabeth Widmann (Platz 3). In der Kategorie „Mensch und Tier“: Stephan Obermüller (Platz 1), Maria Graupe (Platz 2) und Barbara Sollinger (Platz 3) sowie in der Kategorie „Originalität“: Rainer Schubbert (Platz 1), Stephan Obermüller (Platz 2) und Alina Spielberger (Platz 3). Diese prämierten Bilder und einzelne weitere Aufnahmen sollen in den nächsten Ausgaben des Gemeindeblättchens und auch auf der Homepage der Verwaltungsgemeinschaft veröffentlicht werden.
Unterhält man sich mit den Gewinnern, wird schnell klar: Viele der Heimat-Motive sind zufällig entstanden. So wie beim 53-jährigen Stephan Obermüller aus Aßling, der mit seinem Schnappschuss vom Ochsenrennen in Steinkirchen nicht nur den ersten Platz in der Kategorie Mensch und Tier, sondern auch den zweiten Platz beim Publikumspreis gewann. Die Aufnahme entstand spontan, als drei Burschen mit einem Rind quasi über die Ziellinie auf ihn zugeflogen sind. „Heimat ist für mich ein Bauchgefühl“, sagt Obermüller. „Und ich habe das Foto eingeschickt, weil es für mich eine tolle Dynamik und eine Harmonie von Mensch und Tier ausgestrahlt hat“. Zufällig eingefangen wurde übrigens auch der erste Platz in der Kategorie Landschaft, ein Bild von Hermann-Josef Olma, dem beim morgendlichen Spaziergang im Brucker Moor eine ausdrucksstarke Aufnahme gelang.
Überhaupt, findet Marold Moosrainer, Zweitplatzierter in der Kategorie Winter: „Für ein gutes Bild braucht man eigentlich nur einen Hund“. Der 57-Jährige, der von seinen Kindern zur Teilnahme an dem Wettbewerb ermutigt wurde, findet nämlich auf seinen Gassirunden immer wieder neue Motive im Vorbeigehen. Sollten der Arbeitskreis Kultur und die Verwaltungsgemeinschaft also eine Wiederholung des Wettbewerbs in den kommenden Jahren planen: An möglichen Motiven und motivierten Hobbyfotografen wird es höchstwahrscheinlich nicht mangeln.