Anzing:Skepsis, aber keine Ablehnung

Anzings Bürgermeister kritisiert Flyer der Bürgerinitiative

Ein neuer Flyer des Agenda-Arbeitskreises Ortsgestaltung und des Ortsverbands der Grünen gegen das geplante neue Gewerbegebiet nördlich des Friedhofs in Anzing erzürnt Bürgermeister Franz Finauer (UBA). Mehrere Punkte sind darin aufgeführt, warum die Bebauung neben dem Friedhof "keine gute Lösung" sei. Neben der Zerstörung des Landschafts- und Ortsbilds argumentieren die Gegner des Projekts auch mit dem Urteil von Fachleuten: "Die Naturschutzbehörde des Landratsamts ist gegen eine Bebauung vor dem Friedhof, weil wertvolle Naturlandschaft im Quellgebiet der Sempt unwiederbringlich verloren ginge", heißt es da.

Finauer wirft den Gewerbegebiet-Gegnern nun vor, mit falschen Fakten zu argumentieren und gleichzeitig zu implizieren, dass er selbst die Anzinger nicht richtig informiert habe. Tatsächlich sehe die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamts den Standort zwar kritisch, habe aber keine "erheblichen Einwände und Bedenken vorgetragen", so Finauer. Dies hat er sich nun eigens noch einmal von der Naturschutzbehörde bestätigen lassen.

Im Antwortschreiben an den Bürgermeister bestätigt ein Vertreter der Behörde, dass die im Flyer abgedruckte Aussage von keinem der Fachleute in der Naturschutzbehörde so getätigt worden sei. Vielmehr sei immer wieder dargestellt worden, dass der geplante Gewerbestandort "vornehmlich einen Eingriff in das Landschaftsbild darstellen wird, mit dem sich die Gemeinde in ihrer Planungshoheit auseinandersetzen muss". Es gebe aus Sicht der Behörde freilich bessere Standorte mit geringeren Eingriffen in das Landschaftsbild, heißt es in dem Schreiben an Finauer weiter, insofern sähen die Fachleute im Landratsamt auch aus naturschutzfachlicher Sicht den gewählten Standort kritisch. Da jedoch die grundsätzlichen Ziele von Landesentwicklungsprogramm, Regionalplan und Flächennutzungsplan nicht verletzt würden, "kann die Untere Naturschutzbehörde in einem Bauleitplanverfahren keine erheblichen Einwände und Bedenken vortragen".

Geplant ist, dass im neuen Gewerbegebiet nördlich des Friedhofs der Discounter Lidl neu und größer bauen darf. Auf der dann frei werdenden Fläche sollen sich kleinere Gewerbebetriebe ansiedeln können. Ob die Pläne so realisiert werden, liegt nun in der Hand der Anzinger, sie können am 24. September in einem Bürgerentscheid abstimmen.

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