Süddeutsche Zeitung

Anzing:Neuanfang mit Herz

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Am Freitag ist Wiedereröffnung des Anzinger Kleinkunstlokals Weinbeisser

Kann sein, dass der Weinbeisser an diesem Freitagabend aus allen Nähten platzt, so wie früher, obwohl es mehr Platz gibt als zuvor. Kann sein, dass beim Austauschen von Erinnerungen Lachtränen fließen. Kann sogar sein, dass es dieses Mal endlich klappt mit dem Neubeginn: "Es geht wieder los!" So steht es auf dem in edlen Brauntönen gedruckten Flyer, mit dem die Betreiber Dirk Zeilmann und Stefan Oelze auf die Wiedereröffnung der "guten Stube" hinweisen. Von Anfang an hätten sie ihr Herz für den beschaulichen Hof entdeckt, sagen beide.

Nachdem die bereits vor zwei Jahren vom Besitzer Herbert Westermeier geplante und mit Umbauten in die Wege geleitete Wiedereröffnung abgebrochen werden musste, steht nun einer neuen gastronomischen Laufbahn mit Kleinkunst nichts mehr im Wege.

Der neue Weinbeisser, so die Idee der Pächter, beide professionelle Gastronomen, unterscheidet sich nicht grundsätzlich vom alten, lediglich eine Frischzellenkur wurde dem Lokal verpasst. Die beiden Gaststuben wurden zu einem einzigen Raum ausgebaut. Der Ofen ist kleiner geworden, spendet aber dennoch bullige Wärme. Nach wie vor beherrscht altes Holz den Raum, nur Lampen und Stühle bringen ein wenig modernes Design in die gute Stube. Wie früher wird es kleine Gerichte und Brotzeiten geben, mal alpenländisch, mal mediterran - gemäß der Küche, die Stefan Oelze in seinem Restaurant "La Kaz" im Westend zubereitet. Gekocht werden darf im Weinbeisser nach wie vor nicht, aber das Wärmen von Speisen sei kein Problem, wie Oelze sagt. Die Weinkarte enthält eine Mischung von Sorten überwiegend kleiner und junger Winzer.

Auch Conny Hoffmann, seines Zeichens erster Wirt des Kulturstüberls, Nachbar und auch aus der Distanz stets fürsorglicher Pate des Weinbeissers, ist mit im Boot. Er kümmert sich um das Kleinkunst- und Kabarettprogramm und kann hier auf zahlreiche Verbindungen zur Szene zurückgreifen. 2011 war er zum Beispiel Veranstalter des "Königlichen Kabaretts auf Schloss Herrenchiemsee" mit Helmut Schleich.

Auch Platz für eine Bühne gibt es - genau gegenüber der neu gestalteten Theke. Ensembles, größer als ein Trio, werden nach wie vor im Weinbeisser kaum auftreten können, ohne einander ins Gehege zu kommen. Dafür gibt es jetzt Platz für bis zu 50 Personen; und wenn im Sommer der Hof genutzt werden kann, etwa für eine private Feier, dürfen es gerne bis zu 150 sein. "Wir freuen uns auf euch", steht auf dem Flyer. Das ist schön, denn viele Menschen freuen sich auf den Weinbeisser.

Wiedereröffnung des Weinbeissers im Anzinger Ortsteil Obelfing ist am Freitag, 14. Oktober, das Lokal öffnet um 17.30 Uhr. Geöffnet ist jeweils Donnerstag bis Samstag, 17.30 Uhr bis Mitternacht, Plätze kann man unter Telefon (0151) 15 51 53 46 reservieren, Email: derweinbeisser@t-online.de

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Quelle:
SZ vom 12.10.2016 / bae
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