Anzing:Geschüttelt und gerührt

Mitte Februar beginnt neue Kleinkunstreihe im Weinbeißer

Nach der ebenso feierlichen wie familiären Neueröffnung des "Weinbeißers" in Anzing-Obelfing vergangenen November gibt es nun auch wieder ein Kleinkunstprogramm - vier Termine, jeweils einmal im Monat, sind gebucht. Zusammengestellt hat das feine Programm Conny Hoffmann, ehemals Wirt des Weinbeißers und nun zuständig für die Kunst. Los geht es am Mittwoch, 15. Februar, mit Philipp Weber, der sein Programm "Durst - Warten auf Merlot" spielt - in einem Weinlokal keine ganz abseitige Idee. Weber rechnet aus, dass Millionen Deutsche missbräuchlich Alkohol schlucken.

Vor allem viele ältere Menschen müssten nachts öfter raus. Es werde aber nie gesagt, wohin. "Jetzt wissen wir es: Zur Ü-80-Party mit betreutem Trinken!" Auch die Leistungsträger dieser Gesellschaft langten kräftig zu. Es gebe Krankenhäuser, da schwanke die Chefarztvisite als Polonaise ins Zimmer. Und auch im Flugzeug könne man nicht mehr sicher sein: Wer hat mehr getankt, die Maschine oder der Pilot? Weber, studierter Chemiker und Biologe, rührt die trüben Gewässer der deutschen Trinkkultur gut um und betreibt so komische Volksaufklärung. Einlass ist um 18 Uhr, das Ticket kostet 18 Euro.

Skifflemusik und Folksongs, alte und neue Lieder auch in Erinnerung an frühere Auftritte im Weinbeisser mit Uwe Reckmann, Benedikt Broghammer, Kai Drebes und Fabian Reckmann stehen auf dem Programm am Mittwoch, 15. März. Einlass ist wiederum um 18 Uhr, die Karte (Verzehr-Vorauszahlung) kostet 16 Euro.

Man stelle sich vor: ein Mietshaus im Wiener Stadtteil Ottakring, wo neben dem "Fremdsprachengelehrten" Herrn Müller auch noch die Großfamilie Özcan, Frau Láska, deren Informationsaustausch das Internet alt aussehen lässt, zwei deutsche Studenten, der Tiroler Vizeleutnant Hasengruber, das kroatische Universalgenie Mirko Vrbič, Herr Nagy aus Ungarn, Herr Wesely mit tschechischen Wurzeln und die Hauseigentümerin Freifrau Friederike von Hohenau leben. Sie alle werden dargestellt vom oberösterreichischen Kabarettisten Ludwig W. Müller. Müller wurde unter anderem mit dem Salzburger Stier, dem Passauer Scharfrichterbeil und dem "Kabarett-Koal" der Wiener Stadtwerke ausgezeichnet. Unter anderem auch für seine Schüttelreim-Kunst ("Come on baby, fight my Leier!") wird er gerühmt. Derzeit arbeitet er an einem Link zum Schutz des Wiener Stephansdoms vor Verschmutzung durch Hundekot (kot dom dot kom). Mit seinem Programm "Dichter Verkehr" ist er am Mittwoch, 5. April, im Weinbeisser. Man darf gespannt sein, welche Schüttelreime ihm dazu einfallen werden. Einlass ist von 18 Uhr an, Eintrittskarten kosten 18 Euro.

Am Mittwoch, 3. Mai, kommt Josef Brustmann mit seinem Solo "Fuchs-Treff" in die gute Stube: Mit schlauen Texten und frechen Liedern streift der ausgefuchste Musikkabarettist durchs Lebensunterholz. Um 18 Uhr ist Einlass, 18 Euro kostet die Karte.

Der Weinbeisser hat die Telefonnummer (0151) 155 15346, Email: derweinbeisser@t-online.de

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