Anzing:Anzinger wählen im Herbst doppelt

Wenn am 24. September der nächste Bundestag gewählt wird, stimmen die Anzinger außerdem darüber ab, ob an der Erdinger Straße ein neues Gewerbegebiet entstehen soll. Ohne Gegenstimmen hat der Gemeinderat am Dienstagabend in einer Sondersitzung ein sogenanntes Ratsbegehren beschlossen, also einen vom Gemeinderat initiierten Bürgerentscheid.

Viel Diskussionsbedarf herrschte nicht, nach wenigen Minuten war die Sitzung mit nur einem einzigen Tagesordnungspunkt schon wieder vorbei. Lediglich als Bürgermeister Franz Finauer (UBA) die von der Verwaltung formulierte Frage vorstellte, gab es etwas Widerspruch. Gefragt werden soll: "Sind Sie dafür, dass die Gemeinde Anzing die Ansiedlung beziehungsweise Erweiterung örtlicher Betriebe östlich der Erdinger Straße ermöglicht und notwendige planungsrechtliche Schritte einleitet?" Reinhard Oellerer (Grüne) stellte den Antrag auf eine andere Fragestellung, seine Fraktion hätte von den Anzingern lieber wissen wollen: "Sind Sie dafür, dass das Gebiet nördlich des Friedhofes unbebaut bleibt?" Die Mehrheit im Gremium votierte jedoch für die von der Verwaltung vorgeschlagene Frage. Diese, so der Bürgermeister, habe man auch von der zuständigen Aufsichtsbehörde prüfen lassen, mit dem Ergebnis, dass die Frage so zulässig und unmissverständlich sei.

Konkret geht es um eine Erweiterung des Gewerbegebietes im Norden Anzings an der Autobahn 94. Derzeit gibt es ausschließlich im Westen der Erdinger Straße Gewerbeflächen. Weil aber in der Gemeinde mehr Bedarf besteht, gab es einen - wie der Bürgermeister betonte einstimmigen - Beschluss zur Ausweisung von neuen Gewerbeflächen. Umstritten war allerdings, ob diese auf dem Areal nördlich des Friedhofes liegen sollen. Teilweise gerieten Gegner und Befürworter sogar heftig aneinander, wie auf einer Infoveranstaltung im Juni. Oellerer mahnte daher für den Wahlkampf in den kommenden Wochen etwas Zurückhaltung an.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: