Als Übergangslösung:Jugendraum auf Rädern

Gemeinde Anzing stellt Geld für einen Bauwagen zur Verfügung

Bis zu 10 000 Euro Zuschuss hat der Anzinger Gemeinderat für den Kauf eines Bauwagens zur Verfügung gestellt. Den Bauwagen möchte Anzings Jugendpflegerin Alexandra Peter als Alternative für den Jugendraum am Sportplatz nutzen, den die Gemeinde seit September 2018 für die Kinderbetreuung nutzt; die eigentlich dafür vorgesehenen Räumlichkeiten sind zu klein geworden. In den Monaten vor dem Start des aktuellen Kindergartenjahres wurde der Jugendraum renoviert.

Peter berichtete dem Gremium in dessen jüngster Sitzung, dass die Sache mit dem Bauwagen gar nicht so einfach sei. "Der Markt ist recht angespannt - die sind begehrt!" Ihre Recherchen ergaben drei Alternativen: Entweder man lässt einen Wagen bauen. Bei einem Kostenrahmen von 25 000 bis 30 000 Euro ist das mit Abstand die teuerste Möglichkeit. Deshalb habe Peter sie schnell wieder verworfen, sagte sie.

Als zweites nannte die Jugendpflegerin die Variante, einen Bauwagen von einem Unternehmen für etwa 10 000 Euro zu kaufen. Ein solcher wäre bereits vollständig renoviert und mit allem ausgestattet, was man benötigt. Ein Manko stellte für sie allerdings dar, dass der Wagen nur eine Achse hat und damit relativ instabil ist.

Oder, die dritte Möglichkeit, man nehme das Angebot eines Anzingers an, seinen alten Bauwagen für ungefähr 6000 Euro zu kaufen. "Allerdings muss da noch einiges gemacht werden", sagte Peter. So würde etwa die Innenmöblierung fehlen, die Fenster müssten erneuert werden und auch ein Notausgang sei notwendig. Wenn man die Kosten für Renovierung und elektrische Anschlüsse hinzurechne, dann würden sich die Anschaffungskosten auf etwa 10 000 bis 12 000 Euro belaufen.

Peter sprach sich für diese letzte der drei Möglichkeiten aus, nicht zuletzt, weil der Bauwagen bereits in Anzing steht und somit Transportkosten wegfallen. Ebenfalls für diese Option spräche, dass das Fahrzeug zwei Achsen hat. "Dadurch ist er stabiler und man kann ihn auch mal bewegen", erklärt Peter. Und genau das sei ihr Wunsch. Den Bauwagen als Jugendraum zu nutzen sei schließlich eine Übergangslösung, bis die neue Gebäude zur Kinderbetreuung nordwestlich der Grundschule 2021 fertiggestellt sind. Dann nämlich wird der eigentliche Jugendraum wieder frei. Den Wagen könnte man, wenn es so weit ist, entweder verkaufen oder aber für andere Veranstaltungen und als Ausweichmöglichkeit nutzen. "Es ist ja auch schön, wenn man einfach mal woanders hin kann", ergänzte Peter.

"Ich habe mir nicht vorstellen können, dass wir für so wenig Geld etwas herzaubern können", sagte Grünen-Gemeinderat Reinhard Oellerer. Auch unter den übrigen Gemeinderäten herrschte Einigkeit, dass man Peters Vorschlag unterstützen möchte. Bürgermeister Franz Finauer (UBA) ergänzte, dass sich ein Teil der Kosten auch über Sponsoren finanzieren ließe. Mit einem zumindest hätte er schon ein unverbindliches Gespräch geführt. Einstimmig beschloss der Gemeinderat, für den Ankauf eines Bauwagens und die dafür notwendigen Anschlüsse bis zu 10 000 Euro zur Verfügung zu stellen.

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