Ärger in EbersbergNachbarn fordern Nachbesserung

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Noch liegt im Nordwesten der Kreisstadt eine Wiese, bald soll dort ein neues Wohngebiet entstehen - das gefällt nicht allen.
Noch liegt im Nordwesten der Kreisstadt eine Wiese, bald soll dort ein neues Wohngebiet entstehen - das gefällt nicht allen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Gegen die Planungen für das Baugebiet Friedenseiche VIII werden Unterschriften gesammelt

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Eines der größten Neubauprojekte in der Kreisstadt erfährt derzeit Widerstand von den Anwohnern. Gegen die aktuellen Planungen des Wohngebietes Friedenseiche VIII sammeln dessen potenzielle Nachbarn derzeit Unterschriften. Ziel ist es, die politisch Verantwortlichen zu einer Änderung der Pläne für das neue Baugebiet zu bewegen.

Dieses soll in den nächsten Jahren nördlich der Elsa-Plach-Straße und östlich der Straße "Zur Gass" entstehen. Nach derzeitigem Planungsstand werden 24 Reihenhäuser sowie neun sogenannte Kettenhäuser, die jeweils durch die Garagen optisch verbunden sind, gebaut. Im südlichen und östlichen Abschnitt des Baugebietes sind darüber hinaus sechs Mehrfamilienhäuser geplant, dort sollen einmal bis zu 40 Wohnungen entstehen.

Unter anderem an diesen Gebäuden entzündet sich nun der Zorn der Bewohner angrenzender Wohngebiete. "Die massiven, bis zu viergeschossigen Wohnblöcke mit Giebelhöhen bis zu 13 Metern, die sich über eine Länge von circa 150 Meter erstrecken, bilden einen massiven Riegel nördlich der bestehenden Bebauung", heißt es in einem Protestschreiben, das der SZ vorliegt. Dies passe nicht in die vorhandene Bebauung, monieren die Nachbarn. Ebenfalls stört die Anlieger, dass dieser Riegel in unmittelbarer Nähe des Landschaftsschutzgebietes "Egglburger See" und "Weiherkette" entstehen soll.

Vor dem Hintergrund, dass im Stadtrat immer wieder das Prinzip "innen vor außen" betont wird, also der Innenverdichtung Vorrang vor einer Ausweitung der Siedlungsfläche gegeben werden soll, fordern die Anwohner im Falle Friedenseiche VIII eine Prüfung, ob nicht zumindest die Mehrfamilienhäuser im Bereich der Innenstadt entstehen könnten.

Was auch ein weiteres Problem entschärfen könnte, vor dem die Nachbarn warnen: Einer Zunahme des Verkehrs in den Wohngebieten des Ebersberger Nordwestens. Derzeit ist diese Ecke der Stadt durch eine ebenso einfache wie effektive Maßnahme vom Durchgangsverkehr geschützt: Einem Poller in der Josef-Brendle-Straße hinter dem Aldi-Supermarkt. Dadurch gibt es im Westen keine Ausfahrt aus dem Wohngebiet, die als Beginn oder Ende einer Abkürzung für die oftmals gut genutzten Durchgangsstraßen in der Innenstadt genutzt werden könnte.

Im Zuge der Neubaupläne soll aber genau dies passieren, wie man trotzdem den Schleichverkehr durch die Siedlungen verhindern kann, soll ein Verkehrskonzept klären, das allerdings bisher noch nicht im Detail vorliegt. Die Anwohner verweisen noch auf eine andere mögliche Verkehrsproblematik: Durch die neuen Bewohner entstünde auch neuer Verkehr, dies, so die Befürchtung, könnte sich besonders auf die derzeit verkehrsberuhigte und als Spielstraße genutzte Elsa-Plach-Straße negativ auswirken.

Beschlossen ist der Bebauungsplan indes noch nicht endgültig, derzeit liegt er zur Einsicht im Rathaus aus. Noch bis einschließlich 2. Juni können sich Interessierte darüber informieren.

© SZ vom 08.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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