Adventskalender für gute Werke:Mobil trotz Rollstuhl

SZ-Leser spenden für einen behindertengerechten Bus des Poinger Pflegesterns

Karin Kampwerth

- Josef Koller greift den im Boden versenkten Karabinerhaken, zieht ihn leichthändig hervor und klickt ihn am Gestänge unter der Sitzfläche fest. "Endlich", sagt Koller, "endlich können wir Rollstuhlfahrer mit den neuesten Sicherheitssystemen transportieren". Der Grafinger ist für den Fuhrpark des Pflegesterns zuständig, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Poing, die dort, aber auch in Grafing, Bruckmühl und Kirchheim, Seniorenheime betreibt und allerlei ambulante Dienste anbietet: Vom betreuten Wohnen bis zur Tagespflege, die noch in diesem November im Kirchheimer Haus eröffnet wird und vom kommenden Jahr an auch in Grafing eingerichtet werden soll. Bei all den Angeboten stellt Koller fest: "Es gibt immer mehr alte Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind." Umso wichtiger ist für den Pflegesternmitarbeiter der Bus, ein Mercedes-Sprinter, der für den Transport von Rollstuhlfahrern umgebaut worden ist. Finanziert haben das Fahrzeug zur Hälfte die Leser der Süddeutschen Zeitung mit ihren Spenden an den SZ-Adventskalender. Die andere Hälfte soll durch Sponsoren aufgebracht werden, so die Hoffnung von Andrea Schilling, die beim Pflegestern das Fachmanagement für ambulante Dienste leitet.

Im Bus haben acht Personen Platz - oder vier Rollstuhlfahrer plus vier Begleitpersonen. Koller demonstriert die ausgeklügelte Technik des Fahrzeuges am Freitagmorgen auf dem Parkplatz des Kirchheimer Hauses. Die Sicherungssysteme für die Rollstühle befinden sich in der umgearbeiteten Bodenplatte des Fahrzeugs. Die anderen Sitze sind klappbar in den Seitenwänden eingelassen. Natürlich verfügt der Bus über eine Rampe an der Hecktür. Koller und Schilling freuen sich, dass sie nun auch Rollstuhlfahrer zu Ausflügen mitnehmen können, für die eine Fahrt in einem Reisebus bislang nicht möglich war, "weil man sie nicht umsetzen kann", wie Koller erklärt. Mit dem Fahrzeug sind aber auch Krankentransporte geplant.

Andrea Schilling ist erleichtert über die Anschaffung des Busses, der nicht nur in Kirchheim, sondern auch in Poing, Grafing und Bruckmühl eingesetzt werden soll. "Das hätten wir selber nie finanzieren können", sagt sie. Schließlich dürfe der Pflegestern als gemeinnützige Einrichtung keine Gewinne machen. Selbst für die kleinsten Extras sei die Einrichtung immer auf Sponsoren angewiesen - oder auf Spenden wie vom Adventskalender für gute Werke, die nur durch die Großzügigkeit der SZ-Leser ermöglicht werden.

Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung e.V. Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg Konto-Nr.: 9500039 39 BLZ: 702 501 50 www.sz-adventskalender.de

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