Bildung im Landkreis Ebersberg:Letzte Chance auf ein G8-Abitur

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Am Kirchseeoner Gymnasium wird es im kommenden Jahr keine Abiturprüfung geben. Wohin also mit denen, die heuer gescheitert sind? (Foto: Christian Endt)

Was passiert eigentlich mit jenen Schülerinnen und Schülern des letzten G8-Jahrgangs, die nun das Abitur nicht bestanden haben? Sie können 2025 im „Auffangnetz“ einen erneuten Anlauf starten.

Von Mercedes Muth, Ebersberg

Da nun der letzte G8-Jahrgang sein Abitur in Bayern bestritten hat, gibt es nächstes Jahr an drei der vier Gymnasien im Landkreis Ebersberg keine Abschlussklassen. Erst 2026 geht es im G9-Modus wieder weiter. Doch was passiert mit jenen Schülerinnen und Schülern, die es 2024 nicht geschafft haben? Für sie gibt es das sogenannte „Auffangnetz: An rund 100 bayerischen Schulen kommen 2025 die gescheiterten Abiturienten zusammen, um die letzte Chance zu ergreifen, die Prüfung im G8-Modell zu absolvieren.

An den Gymnasien in Vaterstetten, Markt Schwaben, Grafing und Kirchseeon sind – neben 522 Schülern mit bestandenem Abitur – insgesamt etwa 20 Personen durchgefallen. (Eine Schule gibt die genaue Zahl aus Datenschutzgründen nicht an.) Das einzige Gymnasium im Landkreis Ebersberg, an dem eine Wiederholung des Abiturs 2025 möglich sein wird, ist jenes in Vaterstetten. „Wir gehören zum Auffangnetz“, sagt Schulleiter Rüdiger Modell.

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522 Mal bestanden – die Absolventen der vier Gymnasien in Grafing, Kirchseeon, Markt Schwaben und Vaterstetten bekommen, wie alle anderen bayerischen Zwölftklässler auch, ihre Zeugnisse verliehen. Den nächsten Abiturjahrgang wird es erst in zwei Jahren geben.

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Der letzte Q12-Jahrgang am Humboldt-Gymnasium werde voraussichtlich aus 70 Schülern bestehen. Zum Vergleich: Normale Jahrgänge sind deutlich größer, sie umfassen rund 200 Abiturienten. Das Angebot an Wahlkursen und Wahlpflichtkursen wird im kommenden Jahr demnach eingeschränkter sein als üblich. In dem Fall, dass bestimmte Kurse aufgrund von zu geringem Interesse nicht zustande kommen, müssen die Wiederholer also wahrscheinlich auf andere Fächer umsteigen.

Peter Popp, Schulleiter des Franz-Marc Gymnasiums in Markt Schwaben, versichert, dass bayernweit darauf geachtet worden sei, ein Netz aus Auffangklassen in annehmbaren Entfernungen zu schaffen. So befinde sich die nächstgelegene Auffangklasse für die eine Person, die dieses Jahr an seiner Schule nicht bestanden habe, am Gymnasium in Erding. Sowohl die Schüler aus Grafing als auch die aus Kirchseeon können am Vaterstettener Gymnasium aufgenommen werden.

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Neben dem Auffangnetz gibt es weitere Optionen. Alle, die 2024 das Abitur nicht bestanden haben oder aus anderen Gründen nicht an den Prüfungen teilnehmen konnten, können entweder einen zweiten Anlauf an einer Fachoberschule starten, wo sie noch zwei weitere Jahre die Schulbank drücken müssten, oder sie beschließen, die Schullaufbahn zu beenden und mit der bereits bestandenen Mittleren Reife und beispielsweise einer Ausbildung ins Berufsleben zu starten. Auch die Möglichkeit, in die G9-Stufe zurückzutreten, besteht.

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