2018 sollen die Arbeiten beginnen:Neubau statt Sanierung

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Das alte Pfarrheim ist in die Jahre gekommen, es ist schlecht gedämmt, einige Wände schimmeln. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

In Hohenlinden wird das alte Pfarrheim abgerissen

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Jahrelang wurde diskutiert, ob das alte Pfarrheim aus den 1960er Jahren abgerissen oder generalsaniert werden sollte. Wegen der vielen Mängel hat sich die Kirchenverwaltung nach Gesprächen mit den zuständigen Vertretern des Erzbistums nun für den Abriss entschieden, der im November und Dezember erfolgen soll. Wenn alles glatt geht, soll der Neubau 2018 beginnen. Nach einem Jahr könnten die Bauarbeiten laut Kirchenpfleger Josef Gallenberger abgeschlossen sein.

Der Neubau soll barrierefrei ohne Stufen auf nur einer Ebene gebaut werden und einen etwa 80 Quadratmeter großen multifunktionalen und teilbaren Pfarrsaal enthalten. Außerdem wird es einen Jugendraum geben, der hauptsächlich von Ministranten und Pfadfindern genutzt wird, sowie Räume für das Pfarrbüro und Pfarrarchiv. Deren Mitarbeiter ziehen vom alten Pfarrhaus in den Neubau um. Ein Keller ist nicht geplant. Für Familien mit Kleinkindern wird es zudem Wickelmöglichkeiten geben, die bislang fehlen, hieß es. In einem räumlich vom Pfarrheim getrennten Gebäude soll zudem die Pfarrerwohnung entstehen, die bisher im alten Pfarrhaus integriert ist. Zu den Kosten und zur Finanzierung wollte sich Gallenberger noch nicht äußern, der Löwenanteil der Neubau-Kosten auf dem eigenen Grundstück der Kirchenstiftung soll aber über kirchliche Zuschüsse finanziert werden. Dies sei in München mit den zuständigen Stellen besprochen worden.

Früher war von Gesamtkosten von 800 000 bis 900 000 Euro die Rede, doch zunächst müsse der Boden geprüft und zum Beispiel ermittelt werden, wie teuer die Entsorgung der asbesthaltigen Dachplatten wird. Zuschussanträge an die Gemeinde seien derzeit nicht geplant: "Wir sind froh und glücklich, dass wir innerhalb relativ kurzer Zeit von drei Jahren den Neubau vorbereiten und die Pläne für den Neubau bei der Gemeinde einreichen konnten, denn wir brauchen in Hohenlinden dringend moderne neue Räumlichkeiten."

Die Generalsanierung wäre wohl genau so teuer wie der Neubau geworden, denn das alte Pfarrheim habe viele Mängel, von schlechten Fundamenten und schlechter Wärmedämmung bis zu feuchten Stellen mit Schimmelbildung. Größtes Manko sei aber der Pfarrsaal, zu dem eine Treppe führt und der für gehbehinderte Menschen oder Familien mit Kinderwagen deshalb nur schwer erreichbar ist: "Viele Bürger kommen wegen der fehlenden Barrierefreiheit nicht zu Veranstaltungen wie den Seniorennachmittagen." Im Neubau soll sich das ändern, er soll aktuellen Standards genügen, sagte Gallenberger.

Mit dem Abriss des alten Pfarrheims packt Kirchenpfleger Gallenberger aus der Gemeinde Forstern nun in Hohenlinden ein weiteres seit Jahren diskutiertes Projekt an. Sein Vorgänger Michael Jedl hatte sich bereits mit seinem Team um die ebenfalls teure und aufwendige Sanierung der Pfarrkirche Sankt Josef gekümmert. Die bereits abgeschlossene Kirchensanierung und der nun geplante Neubau des Pfarrheims passen zudem ins Bild der von der Gemeinde lange geplanten und in diesem Jahr gestarteten Neugestaltung der Ortsmitte und zur geplanten Verschönerung, Erneuerung und Modernisierung des Dorfes.

Am Montag, 31. Juli, von 18.30 Uhr an wird sich der Gemeinderat nun mit dem Neubau des Pfarrheims beschäftigen: "Details werden bei der Sitzung zu hören sein, von unserer Seite her kann es endlich losgehen", so Gallenberger. Er und weitere Vertreter der Kirchenverwaltung des vor einigen Jahren neu gegründeten Pfarrverbands Hohenlinden, Forstern-Tading, Pastetten, Buch am Buchrain sowie der Isener Architekt Udo Rieger werden die Pläne erläutern.

© SZ vom 31.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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