E-Auto:Ein fast serienreifer Flitzer

Im Herbst 2011 hatten Professor Markus Lienkamp von der Technischen Universität und seine Studenten den ersten großen Auftritt auf der Automesse IAA. Zwei Jahre tüftelten sie da bereits an dem kleinen Elektroflitzer "Mute", den sie später in "Visio.M" umtauften. Ein Auto für die Stadt und das Umland sollte der Visio.M werden, Deutlich leichter sollte er sein als viele andere E-Autos, deutlich kleiner, aber deshalb auch "wesentlich effizienter" als alle anderen, wie Lienkamp sagt. Tatsächlich bietet der Visio.M nur zwei Personen Platz, schneller als 120 km/h fährt der Stromer nicht. 7,1 Millionen Euro Fördergeld vom Bund flossen in das Projekt, das 2014 beendet wurde. Ein fahrfähiges Auto haben Lienkamp und sein Team entwickelt, das diverse Crashtests bestanden und eine Straßenzulassung bekommen hat. "Wir wissen jetzt, was es bedeuten würden, das Fahrzeug in Serie zu bringen", sagt Lienkamp. Die Forscher wollten zeigen, wie sich kleine Elektroautos für den Massenmarkt entwickeln lassen. Viele Details wurden mittlerweile veröffentlicht, "der technische Stand ist weitgehend allen bekannt", sagt Lienkamp. Autokonzerne könnten sich nun also bedienen. Vor einiger Zeit sind BMW und Daimler ins Projekt eingestiegen; ob sie aber den Visio.M auf den Markt bringen, ist offen. Lienkamp schätzt: Vier Jahre Entwicklung und "etliche hundert Millionen Euro" an Investitionen wären dazu wohl noch nötig.

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