DVD & Stream:Und morgen die ganze Kinowelt

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Theoretisch dürfen Kinos bald wieder öffnen, in der Praxis bleibt das Heimkino nach wie vor die erste Wahl. Hierfür gibt es neue spannende Filme aus Deutschland. Drei Tipps.

Von Josef Grübl

Heimkino oder heim ins Kino? Vor dieser Entscheidung stehen Filmfans von Montag, 22. März, an: Ein paar wenige Lichtspielhäuser, zum Beispiel das Neue Maxim in München oder das Liliom Kino in Augsburg, öffnen dann wieder (bei einem stabilen Inzidenzwert unter 100). Vorerst werden aber nur Privatvorstellungen für maximal zwei Haushalte angeboten, zum Pauschalpreis von 250 Euro.

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Doch auch im Heimkino bekommt man viel geboten, drei deutsche Filme aus dem Vorjahr sind neu auf DVD und als Stream erschienen. Auf Stars wie Heike Makatsch, Jürgen Vogel und Til Schweiger setzt die Buchverfilmung Gott, du kannst ein Arsch sein: Erzählt wird die Geschichte der 16-jährigen Steffi (Sinje Irslinger), die an Krebs erkrankt und so viel wie möglich aus ihrem Leben herausholen will. Also büxt sie aus, schnappt sich einen Jungen und fährt mit ihm nach Paris. Auf dem Weg erleben die beiden viel Komisches - was vor allem daran liegt, dass Steffis Eltern ihnen hinterherrasen und für Chaos sorgen. Der Film von André Erkau ist eher luftige Liebeskomödie als schwermütiges Krebsdrama, mit Carpe-Diem-Botschaft und einer schönen Coverversion des Puhdys-Evergreens "Wenn ein Mensch lebt".

"Und morgen die ganze Welt" ist ein packendes Antifa-Drama, im Mittelpunkt: die Jurastudentin Luisa (Mala Emde). (Foto: Oliver Wolff/Alamode Film)

Gesungen (beziehungsweise gegrölt) wird auch im Venedig-Wettbewerbsfilm Und morgen die ganze Welt: Der Titel zitiert das bei der Hitlerjugend populäre Propagandalied von den morschen Knochen. Darin heißt es: "Heute gehört uns Deutschland, und morgen die ganze Welt". Das packende Antifa-Drama von Julia von Heinz spielt aber im Heute, eine Jurastudentin (Mala Emde) will etwas gegen rechten Terror tun - muss sich aber bald fragen, wie weit sie dafür gehen kann. Wie vielseitig das deutsche Kino derzeit ist, sieht man auch an Marcus H. Rosenmüllers jüngster Regiearbeit: Dreiviertelblut - Weltraumtouristen ist ein Dokumentarfilm mit viel Musik und schönen Schwarz-Weiß-Bildern, im Zentrum stehen die beiden Bandkollegen Sebastian Horn und Gerd Baumann. Eine typische Musikerdoku ist dieser Film aber nicht, eher ein hintersinniges Porträt zweier Freunde, mit dokumentarischen und gestellten Szenen.

© SZ vom 18.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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