Süddeutsche Zeitung

Post-Punk:Die Königin aus der Karaoke-Bar

Die gefeierte britische Band "Dry Cleaning" mit ihrer Nicht-Sängerin Florence Shaw im Münchner Strom-Club.

Kulturell dominieren die Royals das Bild von Großbritannien: Wer darf zur Krönung von Charles III. kommen und wer nicht, und so weiter. Der Gegenentwurf zu solch königlichem Klatsch ist der Post-Punk. Jener Ende der Siebziger durch Bands wie Siouxsie and The Banshees aufgekommene Rockmix, der sich stilistisch weiter aus den Fenstern der Punk-Abrisshäuser hinauslehnt, aber von der Haltung her immer noch auf dem Sperrmüllsofa lümmelt. Seitdem bringt die UK-Pop-Avantgarde immer wieder eigenen Adel hervor, und deren momentane Königin ist Florence Shaw.

Ausgerechnet in einer Karaoke-Bar trafen die durchaus geübten Musiker Lewis Maynard, Nick Buxton und Tom Dowse 2017 auf die Uni-Kunstdozentin, und obwohl die noch nie gesungen hatte, kürten sie sie zu ihrer Frontfrau für ihre nun weltweit gefeierte Band Dry Cleaning. Oder gerade deswegen. Poetisch wie Anne Clark (manche nennen auch die Pet Shop Boys), durchaus komödiantisch erzählt die "Unsmart Lady" zu quirligem Rock stirnrunzelnd über Butterbrotpapier, ihre Schildkröte Gary oder Meghan Markle, deren Liebe zu Ex-Prinz Harry ihr über ein Beziehungs-Aus hinweggeholfen habe.

Dry Cleaning, Do., 23. März, 20 Uhr, München, Strom, Lindwurmstr. 88, www.strom-muc.de

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