Ein Gammler sollte öffentlich gewaschen und in saubere Kleider gesteckt werden - mit dieser Werbeaktion machte das neu eröffnete "Drugstore" 1967 auf sich aufmerksam. Die Leute kamen zu Hunderten.
Auch der junge Fotograf Hubertus Hierl wurde auf das Happening aufmerksam und traf in Schwabing auf eine damals neue Jugendbewegung.
Junge Leute in abgerissenen Kleidern waren das, die ihrem Protest gegen die Wirtschaftswunder-Mentalität durch öffentliches Nichtstun Ausdruck verliehen.
Unter die Menge in Schwabing mischten sich Sprösslinge reicher Familien. Hierl hat einige Schaulustige fotografisch festgehalten.
Keine Schnappschüsse seien das, sagt der Fotograf. Er habe immer zuerst ein Bild gesehen und es dann fotografiert. 50 Jahre später zeigt er die Bilder im wiedereröffneten "Drugstore".
Natürlich ist unter den Motiven auch der vermeintlich Resozialisierte, der angeblich ein ganz normaler Münchner war und für seinen Auftritt 100 Mark kassierte.