Drogenrazzia in Ramersdorf:Polizist schießt auf Münchner

Ein SEK-Beamter hat bei einer Drogenrazzia in Ramersdorf einem Mann in die Hand geschossen. Er glaubte, bei dem mutmaßlichen Dealer eine Waffe gesehen zu haben. Nun ermittelt das Landeskriminalamt.

Bei einer Rauschgiftrazzia in Ramersdorf hat ein Beamter des Spezialeinsatzkommandos (SEK) auf einen Mann geschossen. Der vermutlich 43-jährige Münchner wurde verletzt und in ein Krankenhaus gebracht, Lebensgefahr besteht nach Auskunft der Polizei nicht.

Laut Polizei wurden am Donnerstagmittag mehrerer Wohnungen im Zuge von Rauschgiftermittlungen durchsucht. Da Erkenntnisse über die Bewaffnung eines Beschuldigten vorlagen, sei auch das SEK hinzugezogen worden. Als die Beamten bei einer Wohnung in Ramersdorf klingelten, öffnete der mutmaßliche Dealer.

Als der Mann die Polizei sah, soll er versucht haben, die Tür wieder zuzumachen. Der SEK-Beamte stellte seinen Fuß dazwischen und will - das sagte er bei seiner ersten Vernehmung - in der Hand des Mannes einen schwarzen Gegenstand gesehen haben. Er glaubte offenbar, dass es sich um eine Waffe handle und schoss dem Mann in die Hand.

Nun ermitteln das Landeskriminalamt und die Mordkommission Nürnberg. Der angeschossene Verdächtige verweigert bisher jede Aussage, weshalb noch nicht einmal seine Identität gesichert ist. Interne Ermittler, die seit einer Reform im vergangenen Jahr nicht mehr beim Polizeipräsidium München selbst angesiedelt sind, müssen nun klären, ob der Schuss des Beamten berechtigt war.

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