Drogenrazzia in Münchner Club:Polizei nimmt 30 Gäste fest

Sie fanden Kokain und Crystal Meth: Bei einem Großeinsatz im Club "Katz & Maus" hat die Münchner Polizei 30 Personen festgenommen. Die Gäste hätten die Drogen teilweise mitten im Club eingenommen.

Von Florian Fuchs

Die Polizei kam mit einem Großaufgebot, und sie fand Amphetamine, Ecstasy, Kokain und auch kleine Mengen Crystal: Bei einer Razzia in der Disco "Katz & Maus" auf dem Gelände der Optimolwerke am Ostbahnhof haben die Einsatzkräfte am Sonntagmorgen 30 Gäste festgenommen - 25 von ihnen wegen Drogenbesitzes.

Die Ermittler klagen, dass die Verantwortlichen des Clubs so gut wie nichts gegen den Drogenhandel in der Disco unternommen hätten. "Die haben eher darauf geschaut, dass keine Polizei im Laden ist, damit niemand stört", sagt Einsatzleiter Hubert Halemba. Die Polizei will nun ein ernstes Gespräch mit dem Betreiber führen.

Durch verdeckte Ermittlungen hatte die Polizei vor dem Zugriff Hinweise auf den regen Drogenhandel in dem Club. Die Gäste, berichtet Halemba, hätten die Betäubungsmittel teils mitten im Club genommen, für jeden sichtbar. Vor allem die Türsteher seien in keiner Weise ihrer Verpflichtung nachgekommen, für Ordnung zu sorgen.

Clubbetreiber möchte Kooperationsgespräch mit Polizei

Als das Großaufgebot von Polizisten am Sonntagmorgen gegen 7.15 Uhr in die Disco stürmte, waren noch 173 Feiernde bei der After-Hour-Party. Die Polizei baute vor dem Club Zelte auf, in denen die Gäste bis etwa 11.30 Uhr vormittags sichtgeschützt und nach Geschlechtern getrennt bis in die Unterwäsche hinein kontrolliert wurden. Bei einigen Verdächtigen fanden die Einsatzkräfte Amphetamine im zweistelligen Grammbereich, weshalb Wohnungsdurchsuchungen folgten: Bei solch einer Menge ist klar, dass die Personen mit dem Stoff handeln. Sogar in einem Sektkübel hinter der Bar fanden die Polizisten bei der Durchsuchung noch Drogen.

Bei den allermeisten Clubs in der Innenstadt und am Ostbahnhof, sagt Drogenfahnder Halemba, funktioniere die Zusammenarbeit inzwischen sehr gut. "Die haben sehr gute Türsteher und Sicherheitspersonal, das selbst im Club gegen Drogen vorgeht." Im "Katz & Maus", das es erst seit Oktober 2013 gibt, war dies offenbar nicht der Fall.

Die Aktion der Polizei hat aber anscheinend schon Wirkung gezeigt: Der Betreiber des Clubs, gegen den die Polizei nicht ermittelt, hat sich am Tag nach der Razzia selbst bei den Ermittlern gemeldet und um ein Kooperationsgespräch gebeten. Er wird dabei von der Polizei genaue Informationen erhalten, wie er seinen Laden in Zukunft sauber halten kann.

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