Süddeutsche Zeitung

Drinnen:Ein Pionier der Fliegerei

Der Traum vom Fliegen beschäftigte die Menschheit seit je. Die antike Sage von Daidalos und Ikaros, die, um dem Labyrinth des Minotauros auf Kreta zu entfliehen, sich Flügel aus Vogelfedern bauten, später dann der Schneider von Ulm, alle möglichen irren Flugapparate - inzwischen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass der Mensch abgehoben hat und umstandslos durch die Welt jettet. Das ist auch Karl Wilhelm Otto Lilienthal zu verdanken. Er war der erste Mensch, der in einem von ihm konstruierten Gleitflugzeug abheben konnte. Das war vor 125 Jahren. Zum diesem Jubiläum zeigt das Deutsche Museum derzeit in der Flugwerft Schleißheim die Sonderausstellung "Otto Lilienthal: Ingenieur - Flieger - Flugzeugbauer". Die "Gesellschaft zur Bewahrung von Stätten deutscher Luftfahrtsgeschichte" hat diese Ausstellung konzipiert, sie gibt damit einen Überblick über das Lebenswerk des vielseitigen Erfinders. Neben historischen Zeichnungen und Fotografien sind auch Teile eines Original-Gleiters aus dem Jahr 1893 zu sehen. Er ist eine Nachbildung der Konstruktion, mit welcher der Erfinder im Sommer 1891 in der Nähe von Potsdam seine ersten erfolgreichen Flugversuche unternahm.

In der Dauerausstellung in Schleißheim gibt es seit je neben vielen anderen Exponaten zum Wirken von Lilienthal auch eine detaillierte Nachbildung des Normal-Segelapparates zu sehen. Museumsbesucher können mit einer 3-D-Simulation dieses Lilienthal-Gleiters die ersten Flüge des Luftfahrtpioniers nachvollziehen. Die Ausstellung dokumentiert auch die Gründlichkeit und die unermüdliche Arbeit des Forschers, der 1896 bei einem seiner Flugversuche abstürzte und starb. Er hinterließ der Nachwelt wichtige Erkenntnisse zum Thema Fliegen.

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Quelle:
SZ vom 29.01.2016 / kg
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