Manchmal kann es richtig Spaß machen, den festen Boden unter den Füßen zu verlieren. Dann zum Beispiel, wenn man den sicheren Weg gegen Klettergurt, Leitern und zwischen den Bäumen baumelnde Hindernisse eintauscht. Im Kletterwald Garmisch-Partenkirchen am Fuß des Wanks warten zum Beispiel zwölf Parcours, die je nach Schwierigkeit mal drei Meter, mal bis zu 17 Meter hoch in die Baumwipfel führen. Die Farbe gibt an, wie schwierig ein Parcours bewertet wird. Generelle Regel: je heller, desto leichter. Und wie es sich für eine Kletterstrecke gehört, hat jede auch einen Namen, zu finden sind in dem Gelände eine "grüne Mamba" ebenso wie "Alpenglühen" oder "Affenhimmel".
Die Herausforderungen, die den Besucher zwischen den Bäumen erwarten, sind unterschiedlich: Mal muss er sich wie eine Spinne durch ein Netz hangeln, mal mit einem Fahrrad über ein Drahtseil radeln, dann wieder sind Geschicklichkeit und Gleichgewicht gefragt, wenn von Holzblock zu Holzblock balanciert, durch einen großen Traktorreifen gekraxelt oder auf einem Skateboard die Strecke zum nächsten Baum zurückgelegt werden muss. Manche dieser 130 Kletterelemente gehen ziemlich in die Arme, Muskelkater ist am nächsten Tag nicht ausgeschlossen. Und in einigen Momenten braucht es einfach nur Mut: Dann zum Beispiel, wenn man von einem sicheren Holzbrett einfach in die Tiefe springen soll und der Schwung von einer Vorrichtung abgefedert wird. Der leichteste Parcours trägt, wohl in Erinnerung an Pippi Langstrumpf, den Namen "Kunterbunt" und ist für Kinder ab fünf Jahren empfohlen. Bevor die Besucher in den Hochseilgarten dürfen, bekommen sie von den Angestellten eine Einführung. Wer den Übungsparcours geschafft hat, kann loslegen.