Für die Freiheit
"Demokratie ist kein Selbstbedienungsladen und es ist keine Selbstverständlichkeit, in einer freiheitlichen Gesellschaft zu leben." In diesem Bewusstsein organisieren die Burlesque-Performerin Ruby Tuesday, die Drag-Queen Vicky Voyage und der Zauberkünstler Markus Laymann einen Revue-Abend mit vielen Gästen zu Ehren des deutschen Grundgesetzes, das in diesen Tagen 75 Jahre alt wird. Das Jubiläum, so die Veranstalter, bedeute 75 Jahre Freiheit, Frieden und Demokratie in unserem Land. Der Erlös der Grundgesetz-Show am 9. Mai in der Drehleier kommt dem Verein "München ist bunt" zugute. Beginn 20 Uhr.
Auf der Bühne

"Hip-Hop ist eine Lebenseinstellung, bei der es darum geht, aus wenig viel zu schaffen", sagt Aloun Phetnoi Ferzandi in einem Porträt des Bayerischen Rundfunks, gedreht vor ein paar Jahren. Der heute 43-Jährige hat dieses Credo verinnerlicht. Aus seiner Leidenschaft für den Musikstil und mit hartem Training als Breakdancer hat er sich tatsächlich eine Existenz geschaffen. Angefangen hat er als Straßentänzer, nun leitet er zwei Tanzstudios in München. Dass er mit Breakdance und Graffitikunst seine Familie ernähren könne, mache ihn stolz, sagt der dreifache Vater, den alle nur Aloun nennen. Nun gibt er weiter, was ihm selbst geholfen hat, aus der Perspektivlosigkeit einer Kindheit im Hasenbergl auszubrechen.
Da Breakdance diesen Sommer in Paris erstmals olympische Disziplin ist, setzt das Festival "Tanz den Gasteig" im HP8 auf diesen Tanzstil. Angeboten werden Breakdance-Workshops für Kinder und Erwachsene und am Samstag, 25. Mai, ein "Breakdance-Battle" auf der Bühne der Isarphilharmonie. "Eine Wahnsinns-Kulisse", findet Aloun. Sie werde den Straßenkünstlern sicher einen eigenen Spirit und viel Energie geben.
Mitmachen können alle, die Lust haben, Leute mit und ohne Erfahrung in dieser akrobatischen Tanzart. Ein Live-DJ wird sich den Bewegungen spontan anpassen und sie musikalisch unterstützen. Aloun ist als Moderator dabei. Nach mehreren Runden wird eine Jury am Ende die beste Performance auszeichnen. Wichtiger als ein Preis aber sei, dass es Spaß mache, sagt der Münchner Breakdancer. Anmeldungen für das "Breakdance-Battle" ab sofort möglich unter info@step2diz.de.
Am Fluss

Die "Grenzgänger" erkunden Bayerns Flüsse: In sechs neuen Folgen der Serie reisen Sebastian Bezzel und Simon Schwarz für das Bayerische Fernsehen wieder mit dem Wohnmobil durchs Land, diesmal entlang von Lech, Isar, Main, Donau, Inn und Altmühl. Die Schauspieler und langjährigen Freunde "Bezzel & Schwarz", bekannt aus den Eberhofer-Krimis, treffen dabei Einsiedler, Wassersportler, Umweltschützerinnen oder Rettungsschwimmer und steigen auch mal selbst in ein Faltboot. Start der Serie ist im BR am Montag, 3. Juni, die Filme sind vorab in der ARD Mediathek zu sehen.
In der Fremde

Sasha und Nastia Ilarionova stammen aus Charkiw, der zweitgrößten Stadt in der Ukraine. Das Leben der beiden Zwillingsschwestern hat sich seit dem Angriffskrieg der russischen Nachbarn komplett verändert. Nach dem Einmarsch der russischen Truppen vor zwei Jahren flohen sie nach Deutschland. In dem Film "Sestry" (Schwestern) erzählen sie von dieser Entscheidung, von ihren Träumen, Sorgen und den Schwierigkeiten, sich in ihrer neuen Umgebung zu integrieren. Nie hätten die inzwischen 16 Jahre alten Mädchen gedacht, dass sie so lange hier bleiben würden.
Die Geschichte von Sasha und Nastia ist nach einer Idee der Malerin und Trickfilmerin Alla Churikova und des Filmemachers Dmitri Popov entstanden. Die beiden leben seit mehr als 20 Jahren in München. Churikova arbeitet als Animationskünstlerin und gibt Malkurse in ihrem Neuhauser Atelier. Ihre Sandmalerei hat sie international bekannt gemacht. In Live-Performances kreiert sie mit schnellen Bewegungen für kurze Momente immer neue Bilder.
Sie und Popov wissen, was es bedeutet, die Heimat zu verlassen und neu anzufangen. Doch das Paar kam einst freiwillig nach München. "Gewaltsam in eine fremde Umgebung verpflanzt, können sich die Schwestern nur sehr schwer mit dem Verlust ihrer Heimat abfinden", so Churikova. In dem Dokumentarfilm erzählen Sasha und Nastia, wie es ihnen geht - nicht nur in Interviews, sondern auch in vielen Videos, die mit Handykameras aufgenommen wurden. Die Coming-of-Age-Geschichte hat am Donnerstag, 9. Mai, im Kulturzentrum Gorod, Arnulfstraße 197, Premiere. Beginn 19 Uhr, Eintritt frei.
Im Buchladen

Was ist normal? Wie lebt es sich in der "Normalität", wenn man sich selbst als "anders" empfindet? Wenn man etwa unter Depressionen leidet? Der Münchner Comic-Künstler Dominik Wendland spürt solchen Fragen zeichnerisch nach. In seinem "Antidepri Tagebuch", erschienen 2022 im JaJa-Verlag, erzählt er von seiner Krankheit und seinen Erfahrungen mit Antidepressiva. Am Dienstag, 7. Mai, 19.30 Uhr, ist er zusammen mit dem Schriftsteller Konstantin Ames zur "Lesereihe Werk-statt" in der Buchhandlung Rauch & König (Herzogstraße 84) eingeladen.
Bei der Veranstaltungsreihe mit Lesung und Diskussion treffen jeweils zwei Gäste aufeinander, die sich auf unterschiedliche Weise demselben Thema widmen, diesmal, so die Veranstalter: dem "Regime der Normalität". "Normalität kann privat etwas sehr Schönes sein", sagt Wendland. "Öffentlich proklamiert ist sie für mich aber eher eine Behauptung und ein Risiko, sich blind zu machen für Diversität und Komplexität." Anmeldung: info@lesereihewerk-statt.de.